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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

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Gruppe III. Chemische Industrie. 
Mischung 
1 
2Na 2 S0 4 : 3CaCO s 
II. 
3Na 2 S0 4 : 3CaCO s 
Na 2 C0 3 
Na 2 0 ...... 
Na 2 S 
Na 2 S0 4 
52-60 | = 67-0 
8-45 J Na 2 C0 3 
0-15 
0-93 
59-51 1 = 65-3 
3-39 J Na 2 C 0 3 
2-16 
6-71 
Die Menge gebildeten Natriumcarbonates war also bei beiden 
Schmelzungen dieselbe; fern* - gab die Mischung II. nur eine sehr ge 
ringe Menge von Schwefelnatrium (246 statt 18'3 wie die Gleichung Ha. 
verlangt), und es konnte daher die Zersetzung derselben nur nach 
Gleichung II., nicht nach Ila. stattgefunden haben. Das Gemenge I. 
lieferte neben Schwefelcalcium noch Kalk, weshalb die Lösung einen 
grösseren Gehalt an kaustischem Natron zeigte. 
Auch diese Versuche sprechen demnach entschieden dafür, dass 
die Rohsoda ein Calciumoxysulfid nicht enthält, sondern dieselbe viel 
mehr als ein Gemenge von Natriumcarbonat, Schwefelcalcimn und freiem 
Kalk betrachtet werden muss. 
Ueber die beim Schmelzen der Sodamischung ein tretenden 
Reactionen ist ebenfalls eine Anzahl werthvoller Untersuchungen 
ausgeführt worden. Dumas hatte früher angenommen, dass zuerst 
Umsetzung zwischen Na 2 S0 4 und CaCO : , zu Na 2 C0 3 und CaS0 4 statt- 
fiude, welch letzteres dann durch die Kohle zu CaS resp. Ca0.2CaS 
reducirt werden soll. Unger glaubte, dass neben diesem Vorgang 
auch Reduction von Na 2 S0 4 zu Na 2 S eintrete, das sich theils mit 
Ga C O3 zu Na 2 C0 3 und CaS, theils mit CaO zu Na_, 0 und CaS umwandle. 
Durch die Einwirkung der Kohlensäure und des Wasserdampfs der 
Feuergase soll dann das Na 2 0 in Na 2 CO a und das CaS in ein Calcium 
oxysulfid (Ca0.3CaS) übergeführt werden. — Brown hatte die nach 
einander folgenden Reactionen: 
a. Na 2 S0 4 —|— 4 C = Na 2 S -f- 4CO 
b. 3 Na 2 S 4 Ca C O3 = 3Na 2 C0 3 + CaO. 3 CaS + C0 2 
angenommen. — Gossage gab die Zersetzungsformel: 
2Na 2 S0 4 + 3 CaC0 3 + 9C = 2Na 2 C0 3 + 2CaS + CaO + 10CO 
und Dubrunfaut die Gleichung: 
Na 2 S0 4 -f CaCO ;) + 4 C = Na 2 C0 3 -f CaS + /CO. 
Alle diese Formeln nehmen also an, dass die Kohle bei dem Reductions-
	        
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