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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 21

164 Gruppe III. Chemische Industrie. 
liehen Phosphaten, und H. Ritthansen x ) führte eine sehr wichtige 
Erweiterung unserer Kenntnisse über die Natur des Weizenklebers 
herbei. 
Auch über das Dextrin und sein Verhalten sind unsere Kenntnisse 
vielfach erweitert worden. Zum Theil sind dieselben in den vorhin 
S. 158 citirten Arbeiten, welche von der Einwirkung der Diastase und 
der Säuren auf das Stärkemehl handeln, niedergelegt; die übrigen sollen 
hier kurz aufgeführt werden. 
R. Günsberg 2 ) studirte das Verhalten des Dextringummis zum 
Albumin und fand, dass eine schwach angesäuerte klare Eieralbumin 
lösung durch Dextrinlösung (gleichviel ob das Dextrin aus dem Stärke 
mehl durch Diastase oder mittelst Schwefelsäure erhalten war) in 
Flocken gefällt werde, die sich leicht absetzen und sich weder in einem 
Ueberschuss von Säuren noch von Dextringummi lösen. 
Reines, d. h. zuckerfreies Dextrin wird nach L. Bondonneau 8 ) 
erhalten, wenn man das käufliche, durch Rösten von Stärke erzielte 
Dextrin des Handels in kaltem Wasser löst, mit etwas Thierkohle ent 
färbt, mit Kupferchlorid und Natronlauge durch halbstündiges Kochen 
den vorhandenen Zucker zerstört, nach dem Erkalten filtrirt, sorgfältig 
und schwach mit Salzsäure ansäuert und darauf das Dextrin durch 
Alkohol fällt. Man löst abermals in Wasser, behandelt wieder mit 
Thierkohle, schlägt das Dextrin neuerdings durch Alkohol nieder und 
wiederholt dies Verfahren so oft, bis das Dextrin beim Verbrennen keine 
Asche mehr hinterlässt. Das so erhaltene weisse Dextrin löst sich in 
kaltem Wasser vollständig auf und wird durch Jod dunkelroth gefärbt 
(die Färbung verschwindet beim Erwärmen auf 40°, erscheint aber 
beim Erkalten wieder); es enthält nur höchstens 0’002 Traubenzucker, 
welcher beim Trocknen des Dextrins entstand, denn vorher enthielt 
dasselbe keine Spur von Traubenzucker. Solches reines Dextrin, ebenso 
wie dasjenige mit ihm identische, welches auf dieselbe Weise aus durch 
Behandlung von Stärke mit einer verdünnten Säure dargestelltem Dex 
trin bereitet ist, giebt mit alkalischer Kupferlösung keinen Niederschlag 
und mit Natronlauge keine Färbung. Dass das gewöhnliche Dextrin 
aus alkalischer Kupferlösung Kupferoxydul abscheidet und sich mit 
Natronlösung mehr oder weniger stark bräunt, rührt nur von dem darin 
enthaltenen Traubenzucker her. 
Aus seinen anderweitigen Versuchen zieht Bondonneau folgende 
Schlüsse: 
1) Das Dextrin verwandelt sich bei hoher Temperatur, wenn ein 
i) Ritthausen, Journ. f. pr. Chem. LXLI, 196; C, 462; Chem. Cen- 
tralbl. 1867, 271. 2 ) Günsberg, Dingl. pol. J. CLXIX, 67; Pol. Cen- 
tralbl. 1863, 970. 3 ) Bondonneau, Dingl. pol. J. CCXII, 489; Pol. 
Oentralbl. 1874, 341.
	        
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