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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 21

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lieber Alkoholpräparate. 
bewirkt, welches namhafte Mengen des Aethers löst und deshalb noch 
mals aufzuarbeiten ist. Der alkoholfreie, aber noch wässerige Aether 
endlich wird durch Kalk getrocknet. Auch in diesem Falle sind die 
letzten Spuren von Alkohol und Wasser nur durch Rectification über 
Natrium zu beseitigen. 
Die Alkohole liefern ferner das Material zur Darstellung der ihnen 
entsprechenden Säuren, von denen vorzugsweise die Essigsäure, die 
Buttersäure und die Valeriansäure von Bedeutung sind. Da die Essig- 
säiire für sich und die anderen beiden unter der Bezeichnung „Orga 
nische Säuren“ Gegenstand besonderer Aufsätze dieses Werkes sind, 
genügt eine kurze Andeutung über dieselben. Der Aethylalkohol wird 
durch das sogenannte Schnellessigverfahren in Säure übergeführt, wäh 
rend der Isobutyl- und Amylalkohol durch Behandlung mit Kalium- 
bichromat und Schwefelsäure oxydirt werden. Zu erwähnen ist noch, 
dass von den Nebenproducten der Oxydation das Butylbutyrat und 
Amylvalerat technische Verwendung finden, während die beiden ent 
sprechenden Aldehyde bisher nicht in Gebrauch kamen. 
In ansehnlicher Menge endlich dienen die Alkohole zur Fabrika 
tion der verschiedenen Aetherarten, von denen eine grosse Anzahl Ein 
gang in die Technik, die Parfümerie und Pharmacie, gefunden hat. Es 
mögen hier erwähnt werden: 
Ameisensaures Methyl, 
n Aethyl, 
„ Amyl; 
Essigsaures Methyl, 
„ Aethyl, 
„ Butyl, 
„ Amyl; 
Buttersaures Aethyl, 
„ Butyl; 
Valeriansaures Aethyl, 
„ Amyl; 
endlich noch Benzoesaures Aethyl 
und in neuester Zeit Salicylsaures Methyl. 
Die Darstellung sämmtlicher Aether geschieht auf analoge Weise 
durch Destillation des entsprechenden Natriumsalzes der Säure und 
einer Mischung des fraglichen Alkohols mit Schwefelsäure oder Salz 
säure. Dem rohen Aether ist ausser Wasser und freier Säure gewöhn 
lich noch etwas Alkohol sowie Spuren von schwefliger Säure oder 
Salzsäure beigemengt, von welchen derselbe je nach dem gewünschten 
Grade der Reinheit mehr oder minder vollkommen befreit wird. 
Von den Aethern anorganischer Säuren haben die salpetrigsauren 
Aether des Aethyls und Amyls, sowie das salpetersaure Methyl und 
Amyl Verwendung gefunden. Erstere werden durch Destillation der Alko-
	        
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