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lieber Alkoholpräparate.
bewirkt, welches namhafte Mengen des Aethers löst und deshalb noch
mals aufzuarbeiten ist. Der alkoholfreie, aber noch wässerige Aether
endlich wird durch Kalk getrocknet. Auch in diesem Falle sind die
letzten Spuren von Alkohol und Wasser nur durch Rectification über
Natrium zu beseitigen.
Die Alkohole liefern ferner das Material zur Darstellung der ihnen
entsprechenden Säuren, von denen vorzugsweise die Essigsäure, die
Buttersäure und die Valeriansäure von Bedeutung sind. Da die Essig-
säiire für sich und die anderen beiden unter der Bezeichnung „Orga
nische Säuren“ Gegenstand besonderer Aufsätze dieses Werkes sind,
genügt eine kurze Andeutung über dieselben. Der Aethylalkohol wird
durch das sogenannte Schnellessigverfahren in Säure übergeführt, wäh
rend der Isobutyl- und Amylalkohol durch Behandlung mit Kalium-
bichromat und Schwefelsäure oxydirt werden. Zu erwähnen ist noch,
dass von den Nebenproducten der Oxydation das Butylbutyrat und
Amylvalerat technische Verwendung finden, während die beiden ent
sprechenden Aldehyde bisher nicht in Gebrauch kamen.
In ansehnlicher Menge endlich dienen die Alkohole zur Fabrika
tion der verschiedenen Aetherarten, von denen eine grosse Anzahl Ein
gang in die Technik, die Parfümerie und Pharmacie, gefunden hat. Es
mögen hier erwähnt werden:
Ameisensaures Methyl,
n Aethyl,
„ Amyl;
Essigsaures Methyl,
„ Aethyl,
„ Butyl,
„ Amyl;
Buttersaures Aethyl,
„ Butyl;
Valeriansaures Aethyl,
„ Amyl;
endlich noch Benzoesaures Aethyl
und in neuester Zeit Salicylsaures Methyl.
Die Darstellung sämmtlicher Aether geschieht auf analoge Weise
durch Destillation des entsprechenden Natriumsalzes der Säure und
einer Mischung des fraglichen Alkohols mit Schwefelsäure oder Salz
säure. Dem rohen Aether ist ausser Wasser und freier Säure gewöhn
lich noch etwas Alkohol sowie Spuren von schwefliger Säure oder
Salzsäure beigemengt, von welchen derselbe je nach dem gewünschten
Grade der Reinheit mehr oder minder vollkommen befreit wird.
Von den Aethern anorganischer Säuren haben die salpetrigsauren
Aether des Aethyls und Amyls, sowie das salpetersaure Methyl und
Amyl Verwendung gefunden. Erstere werden durch Destillation der Alko-