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Gruppe III. Chemische Industrie.
7 cm bleibt, ist es ermöglicht, dass der ganze Cyliuder stets nur zur
Hälfte gefüllt ist. Die Zuführung des Malzes geschieht durch ein raufen
förmig aus Eisenstäben gebildetes Gitter, welches so enge gestellt ist,
dass bequem die Malzkörner durchgedrückt, dickere Körper aber, wie
Steine und dergleichen, zurückgehalten werden. In dem Gitter, welches
nach unten eine spitzwinklige Rinne bildet, liegt eine Welle, auf der
sich sichel- oder hakenförmige stumpfe Messer befinden, die hakenartig
wirkend das Malz in bestimmter Menge durch das Gitter drücken und
so dem Reinigungscylinder zuführen. Das von den Würzelchen getrennte
Malz fällt mit den ersteren aus der erwähnten ringförmigen Oeffnung
in einen Siebcylinder, welcher sich in der Minute ebenfalls 26 Mal
herumdreht, und wird in demselben von den Würzelchen abgesiebt.
Statt dieser Maschine kann mit Vortheil ein TI m langer und
0-5 m im Durchmesser haltender Drahtcylinder verwendet werden, wel
cher in einem Holzkasten unter einem Winkel von 12 bis 15° geneigt
liegt und mit einer Welle versehen ist, an der Latten befestigt sind,
die entweder nur mit Reibeisenblech beschlagen oder gleichzeitig noch
mit Bürsten versehen sind. Die Schlagleisten laufen parallel der Achse
und können der inneren Cylinderwand durch Stellschrauben bis auf
0'7 cm nahe gerückt werden. Die Achse wird so schnell gedreht, dass
sie in der Minute 270 Umdrehungen macht. Der Boden des äusseren
Kastens hat eine trichterförmige Neigung, damit die durch die Maschen
des Siebcylinders fallenden Würzelchen entfernt werden können. Zu
gleich befreit ein Ventilator die Malzkörner von Staub und den letzten
Würzelchen, wenn dieselben aus dein Siebcylinder fallen.
Auch zweckmässige Combinationen beider Maschinen findet man
angewendet.
Zur längeren Aufbewahrung des Malzes dienen am geeignetsten
grössere luftabschliessende Räume, die mit dem Malze gefüllt werden
müssen, bevor dasselbe Feuchtigkeit aus der Luft angezogen hat. Sehr
passend sind dazu die sogenannten Silos 1 ), welche in der neuesten Zeit
immer mehr angewendet werden. Dieselben werden gewöhnlich in
Thurmform angelegt und sind etwa eine Manneshöhe vom Boden in
Trichterform zugespitzt. An dieser Stelle befindet sich ein Schieber,
der zum Verschluss dient. Der Trichter ist von Eisenblech und an den
Mauern mit entsprechenden Verankerungen befestigt. Mittelst des
Trichters lässt sich das Malz leicht in Säcke einfüllen. Oben sind auf
den Gewölben des Silos grosse Einwurfslöcher für das Malz, welche
ebenfalls geschlossen vollkommene Sicherheit gegen jede Gefahr bieten.
Mittels! der Silos ist man auch leicht imStande) den Vorrath von Gerste
oder Malz bestimmen zu können.