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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 21

Pflanzenfaser. 
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Finanzjahr 
1865 — 66: 177 071 235 Kg 
1866 — 67: -93 804 810 „ 
1867 — 68: 126 537 936 „ 
1868 — 69: 184254 636 „ 
Finanzjahr 
1869 — 70: 175413 225 Kg 
1870 — 71: 191 975 526 „ 
1871 — 72: 317 147 529 „ 
1872 — 73: 370 040 139 „ i) 
Die ganze Menge der in der letzten Zeit jährlich in Indien pro- 
ducirten Jute wird auf öOOMill. Kg geschätzt und würde demnach also, 
etwa halb so viel als die auf der ganzen Erde muthmasslich erzeugte 
Menge Baumwolle ausmachen. 
Weitaus der grösste Theil wird in England verarbeitet und es im- 
portirt Dundee, welches der Hauptsitz der Juteindustrie geworden ist, 
allein zwei Fünftel der ganzen Menge. 
Zieht man ausserdem in Betracht, dass in Indien selbst sehr grosse 
Mengen verarbeitet werden und in den letzten Jahren dort grosse Fa 
brikenerrichtet wurden, welche zusammen bereits über 1500 Webstühle 
beschäftigen, so kann man sich leicht einen Begriff machen, von welcher 
ausserordentlichen Wichtigkeit die Jutecultur für Indien geworden ist. 
Obgleich nun die Jute für viele Zwecke vollständig entsprechend 
ist, so darf doch nicht vergessen werden, dass diese Faser keineswegs 
als ebenbürtig mit Hanf oder Flachs angesehen werden kann; es ist 
dies besonders dann zu beachten, wenn Festigkeit und Dauerhaftig 
keit Haupterforderniss sind. Dieses gilt zumal in der Verwendung 
zu gewissen gemischten Geweben, in welchen die feineren Nummern 
vou Jutegarn das Hanf- oder Flachsgarn theilweise ersetzen; in neue 
rer Zeit werden bedeutende Mengen von Jute für solche Zwecke ver 
braucht. Die so vielfach lautgewordenen Klagen über die Verschlech 
terung gewisser Classen von textilen Stoffen scheinen zum Theil ihre 
Begründung in der immer mehr und mehr zunehmenden Verwendung 
von Jute zu finden. 
Eine andere und ganz specielle Verwendung hat die Jute in der 
Erzeugung von gemischten Wollen- und Seidenstoffen gefunden. In 
Folge ihres hohen Glanzes und der Leichtigkeit, mit welcher sie sich 
färben lässt, ist die Gegenwart der Jutefaser in solchen Stoffen auf den 
ersten Blick nicht immer leicht wahrnehmbar und besonders bei gerin- 
*) In diesen Quantitäten sind auch die in den letzten Jahren in zuneh 
mender Menge eingeführten Abfälle („cuttings, butts und rejections“) mit ein 
gerechnet, welche beispielsweise im Jahre 1872—73 78 858 903 Kg ausmachten 
und einen ungefähren Werth von 46 000 Pfd. Sterl. repräsentirten, während 
der Werth der übrigen 291 181 236 Kg Jute auf 3 772 362 Pfd. Sterl. geschätzt 
wurde. Ausserdem wurden im selben Jahre 1872—73 noch .15 693 618 Kg. 
nach Amerika und 6 993 426 Kg nach Frankreich eingeführt. Der Gesammt- 
werth der im Jahre 1872 — 73 von Calcutta ausgeführten rohen Jute und 
Jutegewebe betrug über 5 000 000 Pfd. Sterl.
	        
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