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fullscreen: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 2. Abtheilung

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Urzeit angeschürften Erzstätten entstanden blühende Bcrgwerksorte, denen wegen ihres 
bedeutenden Erträgnisses Schutz und friedlicher Verkehr gesichert werden mußte. Zu diesem 
Zwecke wurden offenbar die Burgen Liptsch (Lipcse), Vegles, Dobronya und Altsohl 
(Myom) erbaut; letztere als Hauptburg und Sitz des Burggespans. 
Von dem alten Comitatsgebiet des XII. Jahrhunderts lösten sich im Laufe des XIII. 
und XIV. Jahrhunderts das obere Waagthal und das Turöczthal als zwei besondere 
Comitate (Liptau und Turöcz) ab, während aus dem übrigen, dem Sohler Wald, das 
heutige Sohler Comitat (Myom megye) wurde. Dieses unregelmäßige schiefe Viereck von 
2730 Quadratkilometer ist von den Massen der Großen Fatra, der Niederen Tatra, der 
Fabova, des Ostroszki-Vepor, sowie der Schemnitz-Krcmnitzer Gebirge umgeben und 
bedeckt; es ist aber auch von Thälern durchschnitten, unter denen die breiten Thüler der 
Gran und Szalatna die längsten und schönsten sind, während die der Zolna und anderer 
kleinerer Flüsse sich tief einschneidcn. Das übrige Gebiet ist durchwegs Gebirge, Alpe und 
Waldung. Der Urwald ist schon an vielen Orten ausgehauen und auch der altbcrühmte 
Bergbau zurückgegangen; allein trotzdem lebt ein Theil der Bevölkerung noch immer vom 
Walde und der gute Name der Eisenindustrie von Altsohl ist weithin verbreitet. 
Im westlichen Theile des Comitats, zwischen Kremnitz und Neusohl, dehnt sich das 
Laurin gebirge aus, mit den Gipfeln Laurin (1026 Meter) und Goldbrunn (1286 Meter), 
die an der Grenze zwischen den Comitatcn Bars und Sohl stehen. Seine südwestlichen 
Abzweigungen bilden die malerische Thalklause von Garam-Berzencze; seinem Fuße entlang 
ziehen die Landstraße nach Altsohl und die Eisenbahn nach Kremnitz; sein südöstliches 
Endglied blickt auf die Altsohler Eisenblechfabrik nieder. Dieses Werk gehört der Wiener 
Aktiengesellschaft „Union", die in den Gebieten der benachbarten Gemeinden Brannkohlen- 
werke in der Ausdehnung von 1,764.607 Quadratmeter eröffnet hat. Im nördlichen 
Theile des Gebirges, bei Kiralyka, wird Sandstein gebrochen, der als „Neusohler 
Stein" allgemein geschätzt ist. 
Ein Theil des Lauringebirges heißt Szkalka, und hier befindet sich eine ehemals 
hochberühmte, jetzt verfallene und ungangbare Kunststraße von Kremnitz nach Neusohl. 
Von der Szkalka und den starr ausschießenden Felshöhen über der von hier weiterführenden 
„Diebsstraße" hat man eine herrliche Aussicht auf die Berggegend von Kremnitz und 
Neusohl. Der jetzige Weg zieht von Kremnitz aufwärts gegen Kordehaza, und steigt von da 
in das Thal des Tajöbaches nieder. Der nahe Felsö-Hegy (obere Berg) ist eine Urstätte 
des Sohler Kupferbergbaues in der Barbarenzeit. 
Bei Tajö trifft das Lauringebirge mit der Großen Fatra zusammen; einer der 
höchsten Gipfel der letzteren, die große Krizsna (1575 Meter), erhebt sich gerade auf dem 
Punkte, wo die Comitate Turöcz, Sohl und Liptau Zusammentreffen. Die Gegend ist sehr
	        
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