ist als nltalianitart, als stark nationale Komponente
rbildenden Kunst zum Ausdruck kam, sollte bald in
inzielles Pathos ausarten.
Iits im Vorfrühling 1919. nur wenige Monate nach
a des Ersten Weltkriegs und noch vor der Unter-
"IFIUDQ des Friedensvertrages von St. Germain. be-
I Italien die neue Provinz Alto Adige nicht nur poli-
I. sondern auch kulturell zu beanspruchen. Dies ge-
th zunächst durch die Einsetzung eines Kunstkom-
ars für die neuen Territorien, Mit dieser Funktion
Ie der in Brescia ansässige Kunsthistoriker und
nschriftsteller Giorgio Nicodemiidersichauch auf
Gebiet der zeitgenössischen Kunst Italiens profi-
lierl hatte, betraut. Seine Aufgabe war es, die vElnge-
meindungr clerbedeutendslen in Südtirol beheimateten
Künstler in die Wege zu leiten. Er versuchte besonders
Egger-Lienz, den in Italien bereits bekanntesten Künst-
ler. für diesen Plan zu gewinnen. Egger, durch die
Kriegs- und Nachkriegsereignisse von seinem österrei-
chischen und deutschen Wirkungsbereich abgeschnit-
ten, kamen diese Bestrebungen sicher sehr entgegen.
Daß er die Wendung nach Italien als Einzelgänger und
ohne Kollegenanhang zu vollziehen wünschte. gab er
Nicodemi unzweideutig zu verstehen. Seine entschie-
dene Weigerung. im Kreise anderer Künstler seiner
Südtirolerwahlheimatin Italienauszustellen,wardurch
vorangegangene Zwistigkeiten um die Schallur
Tiroler Künstlerkammer noch verstärkt worden
Auf das 1919 erfolgte Angebot einer Professu
WienerAkademie reagierte Egger-Lienz angesir
ungünstigen Nachrichten über die Lebensverh.
in Österreich ausweichend und hinhaltend. Er b
sich jedenfalls gleichzeitig um das Bozner Bürgi
um vor einer zwangsweisen Abschiebung nacl
reich sicher zu sein.
Es ist allerdings als ziemlich sicher anzunehm
sich die Pläne der italienischen Kulturpolitike
überhaupt. auf längereSicht nurzumTeil mit de
Egger-Lienz deckten. Egger hatte, so sehr ihn s
lienisohen Erfolge freuten. letztlich doch deren
kungen in seinem eigentlichen Wirkungsbereic
ge, und den sah er e- seine Briefe bezeugen es
wie vor in Österreich, vor allem aber in Deutsc
So dicht Eggers Korrespondenz in den Nachkr
ren ist,findensich in ihrdoch kaum Äußerungen
politischen Verhältnisse. die ja gerade in Bozer
ders kraß in Erscheinung traten. So sind wir auf
tungen angewiesen, da er dazu nie Stellung gen
hat. Etwaige Schlüsse aus seiner Bekanntschaft
dem faschistischen Regime nahestehenden Oi
Picas zu ziehen. wäre bedenklich. Der Umstan
daß Ojetti und Pica in der neuem Literatur als
sten bezeichnet werden. läßt Rückschlüsse aul
politische Ansichten sicher nicht zu.
Neben Egger hat man sich von italienischer St
stärkt nur um Carl Moserbemüht, derschon vor
Italien einen relativ hohen Bekanntheitsgrad
hatte und wie Egger-Lienz eine deutliche Vorr
Iung genoß.
Beide wurden in Ausstellungen und umfangreic
trägen in Zeitschriften wie Vita d'Arte und En
dem italienischen Publikum vorgestellt.
Weiteres Zeugnis von der Wertschätzung, die l
sererfuhr. war derAuttrag. König Viktor Ernant
porträtieren.
Von dervon Giorgio Nicodemi geplanten Serie tt
paesi nemicirr (Maler feindlicher Länderfersc
ein Beitrag, nämlich der über Egger-Lienz. G4