MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 142 und 143)

Ferdinand Pfaundler, Geißelungsgruppe (wie 
alle Skulpluren etwa überlebensgroß), s. Abb. 2 
Chri)s7us der Clberggruppe[Wiliersdorfer Kreuz- 
weg 
Ferdinand Pfaundler, Christus der Ulberggruppe 
(Falkensieiner Kreuzweg) 
Ferdinand Pfaundler, Engel der Ölberggruppe 
(Faikensieiner Kreuzwegj
	            		
8 Ferdinand PfuundlenDornenkrönung, sign.F.P.S. iCHIED CHRISTI VON SEINER MUTIER Station) der sogenannten „Beurlaubung" reichen ein- ler Christus und Maria die Hände zum Ab- ed (Abb. T5). Die wie alle anderen Skulptu- etwa lebensgroßen Figuren stehen nebenein- ler auf einem gemeinsamen, gemauerten Sok- Diese Gruppe ist von Pfaundler nicht signiert. schematische Haarbehandlung am Christus- f und die wenig durchmodellierten Gesichts- e lassen eine andere Hand vermuten. Einer- s besteht die Möglichkeit, daß ein anderer stler diese Figuren schuf, andererseits könn- sie durch eine der zahlreichen späteren Re- irierungen tiefgreifende Veränderungen er- ren haben. Sicher ist hingegen, daß der auf- andene Christus (Abb. I6) und der Schutz- el (Abb. I7) nicht von der Hand Pfaundlers nmen. {ISTUS AM ÖLBERG (2. Station) Ölberggruppe mit Christus und den Jüngern Jzierte Pfaundler auf die Figuren von Chri- und dem Engel (Abb. 6, 7), was auf die enbeschaffenheit zurückzuführen ist. Der ende Christus blickt, die Hände vor der Brust reuzt, zu dem etwas erhöht knienden Engel Kelch auf. Die Anlage von Falkenstein kehrt ' verwandt in derselben Gruppe des Wilfers- fer Kreuzweges wieder. Im Verhältnis Kör- 'Gewand lassen sich bei beiden Christus- ren (Abb. 5 und 6) ähnliche Konfigurationen Draperie feststellen. wenn sich das Gewand 9 Ferdinand Pfaundler, Dornenkrönung, Detail: linker Scherge 9 fest an die Rundung der Oberschenkel legt und zwischen den Beinen tiefe Falten bildet. Durch die var der Brust übereinandergelegten Hände ergeben sich reiche Faltenbildungen des Ge- wandes im Bereich der Arme. Ein für Pfaundler charakteristisches Draperiedetail ist die Gewand- falte vor der Brust, die beim Falkensteiner Chri- stus besser sichtbar wird als in Wilfersdorf, ob- wahl sie auch dort vorhanden ist. Beide Chri- stusköpfe kennzeichnet langes, in der Mitte ge- scheiteltes Haupthaar und kurzes Barthaar. Auch Gestik und Mimik sind vergleichbar: der Aus- druck der Gesichter mit dem geöffneten Mund und den weit offenen, aufwärts blickenden Augen ist sehr verwandt. Die Modellierung von Händen und Füßen läßt ebenfalls Vergleiche zu. Besonders hervorzuheben ist die bei vielen Skulp- turen wiederkehrende „Pfaundlersche Hand", die sich bei Falkensteiner Figuren ebenso findet wie in Wilfersdorf: eine Hand mit einem fast recht- winkelig aufgestellten Daumen, der nach oben sehr verbreitert ist, wobei sich manche Finger krümmen (Christus der Kreuztragung, Pieta-Ma- ria in Falkenstein). Beim Wilfersdorfer Christus ist die rechte verdeckte Hand auf diese Weise modelliert. Der Schluß liegt nahe, daß Pfaundler außer dem Falkensteiner Kreuzweg auch noch andere ähn- liche Anlagen im Weinviertel schuf oder zumin- dest beeinflußte, was besonders für den Wilfers- dorfer Kreuzweg zutreffen dürfte. Untermauert wird diese Hypothese durch die nachweisbare 43
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.