Ferdinand Pfaundler, Geißelungsgruppe (wie
alle Skulpluren etwa überlebensgroß), s. Abb. 2
Chri)s7us der Clberggruppe[Wiliersdorfer Kreuz-
weg
Ferdinand Pfaundler, Christus der Ulberggruppe
(Falkensieiner Kreuzweg)
Ferdinand Pfaundler, Engel der Ölberggruppe
(Faikensieiner Kreuzwegj
8 Ferdinand PfuundlenDornenkrönung, sign.F.P.S.
iCHIED CHRISTI VON SEINER MUTIER
Station)
der sogenannten „Beurlaubung" reichen ein-
ler Christus und Maria die Hände zum Ab-
ed (Abb. T5). Die wie alle anderen Skulptu-
etwa lebensgroßen Figuren stehen nebenein-
ler auf einem gemeinsamen, gemauerten Sok-
Diese Gruppe ist von Pfaundler nicht signiert.
schematische Haarbehandlung am Christus-
f und die wenig durchmodellierten Gesichts-
e lassen eine andere Hand vermuten. Einer-
s besteht die Möglichkeit, daß ein anderer
stler diese Figuren schuf, andererseits könn-
sie durch eine der zahlreichen späteren Re-
irierungen tiefgreifende Veränderungen er-
ren haben. Sicher ist hingegen, daß der auf-
andene Christus (Abb. I6) und der Schutz-
el (Abb. I7) nicht von der Hand Pfaundlers
nmen.
{ISTUS AM ÖLBERG (2. Station)
Ölberggruppe mit Christus und den Jüngern
Jzierte Pfaundler auf die Figuren von Chri-
und dem Engel (Abb. 6, 7), was auf die
enbeschaffenheit zurückzuführen ist. Der
ende Christus blickt, die Hände vor der Brust
reuzt, zu dem etwas erhöht knienden Engel
Kelch auf. Die Anlage von Falkenstein kehrt
' verwandt in derselben Gruppe des Wilfers-
fer Kreuzweges wieder. Im Verhältnis Kör-
'Gewand lassen sich bei beiden Christus-
ren (Abb. 5 und 6) ähnliche Konfigurationen
Draperie feststellen. wenn sich das Gewand
9 Ferdinand Pfaundler, Dornenkrönung, Detail:
linker Scherge
9
fest an die Rundung der Oberschenkel legt und
zwischen den Beinen tiefe Falten bildet. Durch
die var der Brust übereinandergelegten Hände
ergeben sich reiche Faltenbildungen des Ge-
wandes im Bereich der Arme. Ein für Pfaundler
charakteristisches Draperiedetail ist die Gewand-
falte vor der Brust, die beim Falkensteiner Chri-
stus besser sichtbar wird als in Wilfersdorf, ob-
wahl sie auch dort vorhanden ist. Beide Chri-
stusköpfe kennzeichnet langes, in der Mitte ge-
scheiteltes Haupthaar und kurzes Barthaar. Auch
Gestik und Mimik sind vergleichbar: der Aus-
druck der Gesichter mit dem geöffneten Mund
und den weit offenen, aufwärts blickenden
Augen ist sehr verwandt. Die Modellierung von
Händen und Füßen läßt ebenfalls Vergleiche zu.
Besonders hervorzuheben ist die bei vielen Skulp-
turen wiederkehrende „Pfaundlersche Hand", die
sich bei Falkensteiner Figuren ebenso findet wie
in Wilfersdorf: eine Hand mit einem fast recht-
winkelig aufgestellten Daumen, der nach oben
sehr verbreitert ist, wobei sich manche Finger
krümmen (Christus der Kreuztragung, Pieta-Ma-
ria in Falkenstein). Beim Wilfersdorfer Christus
ist die rechte verdeckte Hand auf diese Weise
modelliert.
Der Schluß liegt nahe, daß Pfaundler außer dem
Falkensteiner Kreuzweg auch noch andere ähn-
liche Anlagen im Weinviertel schuf oder zumin-
dest beeinflußte, was besonders für den Wilfers-
dorfer Kreuzweg zutreffen dürfte. Untermauert
wird diese Hypothese durch die nachweisbare
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