kömmling des Wolfgang Wiesinger,
der das Langhaus der Nonnberger
Stiftskirche erbaute, am Brunnen ge-
arbeitet. 1583 wurde das noch jetzt vor-
handene Gitter verfertigt, Wolf Guppen-
berger war der Schlosser, und Christoph
Grueber malte die Wappenschildchen
der Stadt und des Erzbischofs Johann
Jakob Kuen-Belasy, die an den schön
geflochtenen Spiralgittern angebracht
sind. 1685 bis 1687 wurde unter der
Leitung des Stadtbaumeisters Bergamin
ein neues Marmorbecken hergestellt; die
Bildhauer Matthias Kraemoser und
Wolf Weißenkirchner teilten sich in
die Ausführung. 1734 endlich erhielt der
Brunnen seinen letzten Schmuck; eine
neue Säule mit einer neuen Floriani-
statue wurden von Josef Anton Pfäf-
tinger angefertigt? So ist der jetzige
Brunnen in drei Arbeitsperioden ent-
standen; das Gitter des XVI., das
BBCkCD des Flgllf dCS Abb 5_ Fischbmnnen
XVIII. Jahrhunderts bilden eine ge-
schlossene Einheit. Ästhetisch und ethisch, denn dieser Brunnen, den fort-
laufende liebevolle Restaurierungen bis auf den heutigen Tag in gutem Stand
erhalten haben, erscheint in die ganze lange Geschichte der Stadt ver-
flechten, wirkt wie ein Wahrzeichen ihrer bürgerlichen Existenz auch noch
heute, da sich das Marktleben von ihm zurückgezogen hat und der Platz,
den er ziert, zu einem vornehmen Schmuckplatz geworden ist.
Gerade da der Florianibrunnen auf diese Weise zu einer bloßen Dekora-
tion geworden ist, merken wir, wie recht bürgerlich dieser durch drei Jahr-
hunderte aneinandergeschweißte Schmuck doch eigentlich ist; Überfülle
von Zieraten in Stein und Eisen, eine Brunnensäule so reich, als wäre sie
gedrechselt, ein zierlicher Heiliger darauf, der das große Becken, aus dem
er herausragt, nur ungenügend beherrscht. Eine gut gemeinte, knappe Mittel
haushälterisch ausnutzende, eine gut bürgerliche Kunst. Ganz anders, als die
den Erzbischöfen zur Verfügung stand, wenn sie einen der großen Plätze
schmücken wollten, die ihnen Wolf Dietrich hinterlassen hatte; da gestatteten
die Mittel, da zwangen Tradition und Ehrgeiz, großzügig und monumental
zu schaffen.
Rechts und links vom neuen Dom lag je ein großer, größtenteils von
stattlichen Fassaden eingerahmter Platz; beide hat Erzbischof Guidobald Thun
' L. Spatzenegger, ,.Der Marktbrunnen", Salzburger Zeitung 1873. Nr. 268 und 26g.