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GRUPPE II. - G. RITTER von OVERBECK - HONGKONG.
JANS SEN VASSMEB & 0.,
wird viel Bohnenkuelien als Dünger
für Zuckerrohrfelder gehandelt.
Die Bereitung der Soya — Eine
gleiche Menge von Bohnen und Wei
zen wird zusammen in einer Pfanne
gekocht, hierauf zwischen zwei Mühl
steinen gerieben und zeitweise mit
Wasser versetzt. Nach diesem Vor
gänge wird die Masse in einer Pfanne
durch Kochen gegährt und in dün
ne Scheiben geschnitten, welche mit
Stroh bedeckt ungefähr zwanzig Tage
aufbewahrt bleiben. Nachdem diese
vollkommen ausgegohren, wobei die
einzelnen Scheiben schimmlig ge
worden sind, werden sie mit Wasser
gewaschen und in Topfe gelegt, in
welche man dann Wasser und eben
soviel Salz hineingibt, als die Schei
ben wiegen. In diesem Zustande
bleiben sie mehrere Tage aufbewahrt
und werden schlüsslich noch einmal
zwischen Steinen zerrieben.
Schwarze Erbsen (Wu-tow)
Aus der Provinz Fong-tien
(Shing-King) werden sic in kleinen
Schiften nach Shantung ausgefiihrt
und in Ventai zu Markt gebracht.
Doch ist deren jährlicher Absatz ein
geringer, da auch um Yentai diese
Frucht kultivirt wird. Diese Erbsen
werden gebacken und dienen alsdann
den Pferden zum Futter. Doch kann
man aus schwarzen Erbsen ebenso
wie aus grünen Soya bereiten. Aus
beiden Sorten wird auch Oel er
zeugt.
Tiothe Ei-bsen (Hung-tow)
werden von Shing-King in kleinen
Seefahrzeugen nach Shantung ver
schifft, doch ist der Handel darin
nur gering.
Gelle Erbsen
Kleine grüne Erbsen (Buh-tow)
kommen von King-Chow und Kai-
chow aus Shingking in grossen Men
gen auf den Markt von Yentai, wo
selbst sie zur Bereitung von Mehl
kuchen und Vermieelli verwendet
werden. Die Djunken von Süden
' nehmen Frachten davon nur ungern
auf, da das Volk daselbst diesen seine
eigenen Produkte vorzieht.
Bereitung von Mehlkuchen aus
kleinen grünen Erbsen: Letztere
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JANSSEN TASSMEE & 0.,
worden in Wasser durchweicht und
zwischen zwei Mühlsteinen gerieben,
mit Wasser versetzt und durch ein
Sieb gedrückt. Dieses Erbsenmus
wird' dann in einem Gefässe stark
gepresst und das Wasser abgeschöpft,
hierauf auf einem glimmenden Feuer
zu einem Mehlkuchen gebacken. Die
Erbsenhefe wird den Schweinen zum
Futter gegeben.
Weisse Bohnen — (Kiang-tow)
und verschiedene Nabelbohnen
(Tsa-tsih-tow).
Diese Bohnen-Arten werden in
der Provinz Feng-tien-foo ange
baut, aus demHafen Niuehuang ver
schifft und in Yentai verkauft.
Von weissen Bohnen ebenso wie
von rothen wird nicht viel produzirt,
da sie eine geringe Nutzanwendung
.haben. Man verwendet diese beiden
Sorten zur Beimischung bei Berei
tung von gedünstetem und gesotte
nem Reis auch in der Zuckerbü-
ekerei.
Weizen (Mai-tzi)
Wächst fast in allen Provinzen
und der Consum davon ist ein be
deutender. Der Shantung - Weizen
ist besonders vorzüglich, weil in
dieser Provinz tropenähnliche kli
matische Eintiüsse nicht exist iren.
Im neunten Monat (Oktober) gesäet,
findet die Ernte im fünften Monate
(Juli) des nächsten Jahres statt.
Gelbe Hirse (Huang-Siaw-mi)
Rothe Hirse (Hung-Siaw-mi)
Indisches Korn (Pau-mi)
Werden alle in der Provinz Feng-
tien kultivirt; gelbe und Barbados-
Hirse bezieht man besonders aus
dem Kreise King-chow-foo. Indisches
Korn exportirt meistentheils Tung-
hokow und Pikow.
Barbados-Hirse (Kan-liang)
Vermieelli (Ten-ssi)
Der Teig des Mehlkuchens wird
in einem Kessel mit Wasser durch
weicht, während in einem andern
Kessel Wasser zum Sieden gebracht
wird. Der durchweichte Teig wird
dann durch ein röhrenartiges Kür-
bisgefäss, gewöhnlich mit 10 Oeff-
nungen, in das siedende Wasser
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