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Volltext: Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reiches - Wiener Weltausstellung

Gruppe IV, 
Nahrungs- und Grenussmittel als Erzeugnisse 
der Industrie. 
Müllereiproducte. Die rationellere, technisch - merkantile 
Auffassung des deutschen Müllergewerbes datirt aus dem Anfänge 
der 20er Jahre, zu welcher Zeit man anfing, den entschieden (an 
Quantität und Qualität) höheren Leistungen der verbesserten amerika 
nisch-englischen Getreidemühlen gebührende Aufmerksamkeit zu schen 
ken. Mahlzwang, Bannrechte und Vorurtheile vermochten zwar die 
allgemeinere Einführung der vollkommeneren Constructionen und 
Mahlmethoden der Amerikaner und Engländer zu verzögern, allein 
keineswegs zu verhindern, vielmehr blieb schliesslich die intellectuelle 
Industrie Sieger im Kampfe mit der alten Zunft des Müllerhand 
werks, das blosse Mehlmachen gestaltete sich zur fabrikmässigen 
Production. 
In Norddeutschland hat Preussen das Verdienst, die ersten ver 
besserten Mühlen (auch Dampfmühlen) von 1825 an in Gang ge 
bracht zu haben, dem im Anfänge der 30er Jahre Württemberg und 
Bayern, sowie nachher auch Sachsen und andere deutsche Staaten 
folgten. 
Man kann diesen Zeitabschnitt als die erste Periode der neueren 
deutschen Getreidemüllerei bezeichnen und ihn bis zur Mitte der 
30er Jahre reichen lassen. Die zweite Periode beginnt mit dem Auf 
treten der Frauenfelder (Schweizer) Walzenmühlen (1835) und mit 
der Verwendung der Fourneyron’schen und Henschel’schen Turbinen 
zum Betriebe der Mühlen. Dieser Zeitraum reicht bis in die 60er 
Jahre hinein, wo man erkannte, dass das Walzenmühlsystem an zwei 
grossen Uebeln litt, nämlich daran, dass es nicht zum Ausmahlen 
dienen konnte und ausserdem fast unüberwindliche Reparaturen mit 
sich führte. Als selbstständiges Mahlsystem musste es verlassen 
werden. 
Die dritte Periode characterisirt sich zunächst durch den Kampf 
zwischen Flach- und Hoch- (Gries-) Müllerei, dann durch die Be 
mühungen, völlig zufriedenstellende Getreideschälmaschinen zu con- 
struiren, den Oberstein ruhen und nur den Unterstein laufen zu
	        
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