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Volltext: Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reiches - Wiener Weltausstellung

Gruppe XVII. 
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schiff auf dem Wege, das Segelschiff gänzlich zu verdrängen; schon 
jetzt kann letzteres nur noch auf langen Reisen die Concurrenz aus- 
halten. 
In der Erbauung hölzerner Schiffe hatte die deutsche Industrie 
die Concurrenz keiner anderen Nation zu scheuen; das Vorhanden 
sein guten Eichenholzes und der sonst benöthigten Materialien, sowie 
die Tüchtigkeit der Techniker und Arbeiter sicherten ihr die vollste 
Ebenbürtigkeit. Anders verhielt es sich jedoch mit den für den all 
gemeinen Frachtverkehr bestimmten eisernen Dampfschiffen. Die 
Billigkeit des Eisens, der Kohlen und die ausserordentlich grosse 
Zahl der geschulten Eisenarbeiter verschafften England einen be 
deutenden Vorsprung. 
In neuester Zeit indess fängt auch der Eisenschiffbau an, sich 
in Deutschland auf's Erfreulichste zu entwickeln. Die grössten 
Etablissements für den Bau eiserner Schiffe befinden sich in Stettin, 
Rostock, Kiel, Hamburg und Bremen, für den Bau eiserner Fluss 
dampfer und Flussfahrzeuge in Dresden, Buckau, Ruhrort und Regens 
burg. Hölzerne Schiffe werden, dem geringen Bedarf entsprechend, 
jetzt vornehmlich noch in Danzig, Stralsund, Rostock, Apenrade und 
Papenburg gebaut. 
Die Rhederei Deutschlands umfasst 4,960 Schiffe mit einer Trag 
fähigkeit von circa 1,300,000 Tonnen ä 1,000 Kilo, unter denen sich 
78 grosse Dampfer für die transatlantische Fahrt, sowie überhaupt 
circa 200 Dampfer mit 130,000 Tonnen Tragfähigkeit und 25,000 
Pferdekraft befinden. 
Hauptrhedereiplätze Deutschlands sind: 
Memel . . . mit 96 Schiffen von zusammen circa 43,000 Tonnen, 
Danzig. . 
Stettin. 
Stralsund 
Barth . . 
Rostock . 
Blankenese 
Hamburg 
Bremen . 
Elsfleth . 
Brake . . 
Papenburg 
137 
226 
264 
222 
358 
126 
402 
260 
104 
91 
188 
78,000 
74,000 
64,000 
54,000 
125,000 
24,000 
190,000 
240,000 
30,000 
26,000 
35,000 
Zu der Rhederei der wichtigsten, Seefahrt treibenden Nationen 
Europa’s steht die deutsche Rhederei in folgenden Verhältnissen: 
26,367 Schiffe mit 5,700,(100 T onnen T ragfähigkei t. 
England 
Deutschland 
Frankreich 
Italien . . . 
Norwegen 
1,300,000 
1,100,000 - 
1,000,000 
900,000 . 
Deutschland nimmt hiernach, was den Tonnengehalt seiner 
4,960 
15,778 
18,822 
6,833 
Handelsflotte betrifft, den zweiten Rang ein.
	        
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