Gruppe I.
No. 55. — 62. 23
Die Sächsische Gussstahl-Fabrik zu Döhlen mit dem Eisenhüttenwerk
zu Berggieshübel hat ihre Ausstellung bei den Westfälischen Guss-
stahlweiken unter No. 147. im nördlichen Gebäude gefunden.
No. 55. Königlich Sächsisches Kupferhammerwerk zu Grünthal.
No. 56. Sächsisches Blaufarbenwerks - Consortium zu Oberschlema
und Pfannenstiel bei Schneeberg in Sachsen, erzeugt theils aus den
einheimischen, theils aus angekauften fremden Erzen hauptsächlich
Kobaltfarben (Schmälten), ferner bedeutende Mengen Kobaltoxyd,
Nickelmetall und Wismuth.
Die Werke sind 1642 —1649 gegründet und beschäftigen jetzt
1,200 Berg- und Hüttenarb. Verkauf der Blaufarben im Hauptlager
zu Leipzig.
No. 57. Zwitterstoeks-Factorei zu Altenberg in Sachsen, bereits
1458 gegründet, verarbeitet die mit 1,200 Pochstempeln und 60 Stoss-
heerden aufbereiteten Zinnerze in 2 Schmelzöfen mit 400 Mann auf
jährlich circa 2,000 Ctr. Zinn, woneben durchschnittlich noch etwa
10 Ctr. Wismuth gewonnen werden.
Nur Erze gewinnen bis jetzt die beiden folgenden noch in der
Erweiterung begriffenen Werke:
No. 58. Sächsische Eisen - Industrie - Gesellschaft zu Pirna, welche
bei Berggieshübel Eisenerz - Bergbau treibt und 1872 mit 145 Arb.
circa 44,000 Ctr. förderte.
No. 59. Zinkblendegruben bei Schwarzenberg und Annaberg
(Schichtmeister Poller zu Johanngeorgenstadt), fördern Zinkblende
und Kupferkies von früher nur auf das letzte Mineral bebauten
Gängen. Die Grube befindet sich noch in der Ausrichtung. Eine
Auf bereitungs-Anstalt ist im Bau.
An diese Ausstellungen schliesst sich noch ein mit dem Berg
wesen zusammenhängender Industriezweig, die Fabrication von Sicher
heitszündern :
No. 60- Louis Schumann, Sicherheitszünder-Fabrik zu Riesten-
stein bei Meissen, errichtet 1871, fertigt als Spez. Guttapercha-
Zünder, bei 35 Arb. jährlich im Wert.he von circa 100,000 thlr., zum
grössten Theil für den deutschen Markt, aber auch für den über
seeischen Export.
No. 61. Englische Sicherheitszünder-Fabrik, Actiengesellschaft (vorm.
William Eales & Co.) zu Meissen in Sachsen, — und
No. 62. Henning und Brücker in Cölln bei Meissen.
8. Hessen.
Das Grossherzogthum Hessen ist zum grössten Theil von dem
durch Basalte durchbrochenen Tertiärgebiete eingenommen, welches
als eine Fortsetzung des Rheinthaies bis Mainz sich nördlich an die
unter No. 24. — 28. erwähnten Gebiete des Habichtswaldes etc. an-
schliesst.
Die wichtigsten Producte sind demgemäss auch die Braunkohlen,
deren Förderungsmenge sich 1870 auf 733,303 Ctr. belief.
In zweiter Linie stehen die Eisen- und Manganerze, welche nur
zum Theil dem Tertiärgebiete, vielmehr hauptsächlich den angren
zenden älteren Gesteinen angehören.