No. 63. 64.
24 Gruppe I.
Es sind 1870 943,263 Ctr. Eisen- und 19,892 Ctr. Manganerze
gefordert.
Die geologische Beschaffenheit des Bezirks ist durch eineCollec-
t i v - Auss tel 1 ung des mittelrheinischen geologischen Vereins zu
Darmstadt, das Vorkommen nutzbarer Mineralien dagegen durch
eine von dem Grossherzoglichen Bergmeister Tecklenburg zu Bad Nau
heim zusammengestellte Collectiv-Ausstellung unter No. 63.
vertreten.
An der letzteren haben sich folgende Aussteller betheiligt:
Das Salzhäuser Braunkohlen-Bergwerk bei Bad Salzhausen, seit 1818
eröffnet, 1872 mit einer Förderung von 35,000 Ctr. — Das Gräflich
Solms - Rödelheim’sehe Ossenheimer Braunkohlen - Bergwerk mit ca. 30,000
Ctr. Production. — Die Fürstlich Solms - Braunfels’sche Wetterauer
Braunkohlengrube im Kreise Friedberg, 1838 verliehen, jetzt 450,000 Ctr.
fordernd. — Die Grossherzogliche Braunkohlengrube Ludwigshoffnung bei
Melbach, 1870 eröffnet, jetzt gegen 212,000 Ctr. fördernd. — L. Fr.
Buderus zu Münster. Die Braunkohlenzeche Buderus producirte 1872
45,000 Ctr. — Gebrüder Buderus zu Main-Weser-Hütte bei Lollar,
producirten 1872 in 2 Hochöfen 7,000 Ctr. Roheisen. — A. Bünger & Co.
zu Giessen (Bergbau-Actien-Commandit-Gesellschaft), förderten auf
3 Gruben 1872 gegen 50,000 Ctr. Eisenstein. — L. C. Rübsamen in
Giessen (Eisen- und Braunstein). — E. W. Fernie in Giessen, förderte
1872 gegen 320,000 Ctr. Eisen- und Braunstein. — Friedberger Berg
bau - Gesellschaft, Production 130,000 Ctr. Eisenerz. -— J. A. Waldschmidt
zu Wetzlar (Braunkohlen und Eisenstein). — Gebrüder Gienanth zu
Hochstein (Eisenstein). — Dr. Mitscherlich in Darmstadt (Eisenstein,
Formsand).
Die Salinen zu Ludwigshall und zu Theodorshall haben in der
Salzgruppe Vertretung gefunden. Hier sind nur noch die Neben-
producte des Bades Nauheim aufgenommen.
9. Mittelrhein.
Der mittelrheinische Bezirk umfasst im Wesentlichen das Gebiet,
welches sich von Westerwald und Eifel über die Flüsse Lahn und
Nahe, bis zum Main und zur Mosel erstreckt.
Es ist ein an nutzbaren Mineralvorkommnissen äusserst mannig
faltiges Gebiet. Die für die Industrie bedeutendsten derselben sind
die Rotheisenerze an der Lahn, welche mit Manganerzen, Brauneisen
stein und Phosphoriten, bei Dillenburg auch mit Kupfer- und Nickel
erzen, in der Mulde oberdevonischer, sich östlich und südlich an die
Basalte des Westerwaldes anlehnender Gesteine Vorkommen und nur
in geringer Menge einer einheimischen Hüttenindustrie zur Grundlage
dienen, vielmehr hauptsächlich ausgeführt werden.
Ferner gehören diesem Bezirke an die in den Coblenzschiefern
auftretenden Züge mit Blei-, Kupfer- und Zinkerzen bei Llolzappel,
Ems und am Rheinthal bei Rheinbreitenbach, welche zum grössten
Theil an Ort und Stelle verarbeitet werden.
Die Vorkommnisse dieses Bezirks sind von demDirector Dr. Dronke
im Aufträge des mittelrheinischen Ingenieur-Vereins zusammengestellt
worden und finden sich unter No. 64. ausgestellt.