Gruppe I.
No. 101.—-108. 33
2. Eisenhütten.
No. 101. Concordia, Eschweiler Verein für Bergbau und Hütten
betrieb, zu Ichenberg bei Eschweiler, erzeugt auf einer 1853 gegrün
deten Hütte mit 3 Hochöfen und 85 Coksöfen, sowohl aus Eisen
erzen der Gegend, als eingeführten Eisensteinen aus Nassau und
Siegen Roheisen, namentlich weissstrahliger Art, 1872 bei circa 400
Arbeitern gegen '/ 2 Million Centner.
No. 102. Aachener Hütten-Actien-Verein zu Rothe Erde bei Aachen.
Das Werk, welches Puddel-, Schweiss-, Hammer- und Walzwerk,
Drahtzieherei, Bessemer Stahlwerk etc. umfasst, ist 1845 gegründet
und producirte bei ca. 100 Arb. 1872 ca. 790,000 Ctr. Walzwerks
und 20,000 Ctr. Drahtfabrikate. Das Bessemer Werk ist erst 1870 in
Betrieb gekommen. Hier wurden 1868 die ersten Hartwichschienen
gemacht.
No. 103. Englerth und Cünzer zu Eschweiler Pümpchen. Das
Eisenwalzwerk ist 1829 gegründet und beschäftigt sich besonders
mit der Fabrication von Bandeisen und schmiedeeisernen Scheiben
rädern. Es producirte 1872 mit 19 Puddelöfen, 11 Schweissöfen,
5 Walzenstrassen und 3 Umschmelzöfen bei ca. 500 Arbeitern tresen
170,000 Ctr. Walzwerks- und 9,000 Ctr. Giesserei - Fabrikate.
No. 104. Carlshütte, Hammer-und Walzwerk von G. A. Weber
6 Breuer, zu Herzogenrath bei Aachen.
No. 105. Eberhardt Hösch & Söhne zu Düren.
No. 106. A. Emil Lequis, Servals & Co., Eisenwalzwerk zu Esch-
weiler-Aue.
3. Blei- und Zinkwerke,
a) In der Eifel.
No. 107. Gewerkschaft der Bleierzgrube Neue Hoffnung zu Bleialf.
Die 1840 verliehene Grube förderte 1872 bei 675 Arb. auf zwei
Gangzügen gegen 13,000 Ctr. Bleiglanz, Weissbleierz und Kupfer
kies, welche aufbereitet werden. Eine neue Tiefbauanlage mit
zwei 400pferdekräftigen Woolf’schen Wasserhaltungsmaschinen ist
im Bau.
No. 108. Der Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein zu Mechernich
betreibt die Grube Meinertzhagener Bleiberg, 1857 aus zum Theil
sehr alten (1629) Gruben consolidirt, producirte 1872 mit über 2,700
Arbeitern 94,000 Ctr. Bleischmelzerze aus dem Knottensandstein.
In 10 Stunden werden 950 cbm. Fördermasse grösstentheils durch
Tagebau gewonnen und dazu 4,000 cbm. Dachgebirge abgeräumt.
Die unterirdische Förderung geschieht durch Locomotiven. Es wer
den Gesteinbohrmaschinen mit einem vom Maschinenmeister Stein
forth construirten Gestell angewendet. Gezündet wird mit electri-
schem Funken. In 10 Stunden werden 950 cbm. Masse mit 1 >/ t bis
1% pCt. Bleigehalt in einer auf 7 Etagen angeordneten Aufberei
tungsanstalt verwaschen. Hierbei ist ein vom Werkmeister Osterspey
erfundener Stromapparat in Anwendung. Die Erze (56.000 Ctr!)
werden auf Blei und Silber (12 Ctr.) durch Rösten in 22 — 24 m.
langen Oefen mit Doppelsohle, Schmelzen in freistehenden Schacht-
3