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Volltext: Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reiches - Wiener Weltausstellung

51 Groppe II. 
No. 1. 
Landwirtschaftliche Geräthe und Maschinen. Die 
Anwendung der landwirtschaftlichen Maschinen wird von Jahr zu Jahr 
eine umfassendere, da namentlich der rapide steigende Arbeitermangel 
die Benutzung der Maschinen durchaus zur Nothwendigkeit macht. 
Die Fabrication derselben befindet sich demnach zur Zeit in einer 
sehr günstigen Lage; Absatz ist überreichlich vorhanden und die 
Nachfrage so stark, dass die Fabriken nicht immer im Stande sind, 
die Bestellungen rechtzeitig auszufahren. Wesentliche Vervollkomm 
nungen sind in den letzten Jahren gemacht worden an den Säe 
maschinen, speziell den Drills und Dibbelmaschinen, 
welche zur Zeit den Anforderungen der Praxis vollständig entsprechen. 
Die Drill- und Dibbelcultur verbreitet sich immer mehr, selbst in bäuer 
lichen Wirthschaften. Die inländischen Fabriken fertigen die Ma 
schinen in guter Construction und mit theilweise neuen Verbesse 
rungen, wmlche speziell den Bedürfnissen der heimischen Landwirt 
schaft angepasst sind. Trotz vieler Bemühungen ist es noch nicht 
gelungen, eine allen Anforderungen entsprechende Düngerstreu 
maschine zu eonstruiren. Die Fabrication der Mäh emaschinen 
beginnt zur Zeit in kleinem Umfange; der grösste Theil des Bedarfes 
wird noch vom Auslande gedeckt. Die R übenheb e app arate, 
auch erst in den letzten Jahren eingeführt, bewähren sich sehr gut; 
die Kartoffelhebemaschinen leider noch nicht in gleicliem 
Maasse. Locomobilen und Dampfdreschmaschinen werden 
noch vielfach vom Auslande bezogen; jedoch fertigen einige deutsche 
Fabriken dieselben in gleich guter Ausführung wie die englischen. 
Die kleineren F u tterberei tungs maschinen finden allgemeine 
Verbreitung; es beschäftigen sich viele Fabriken mit dem Bau der 
selben. 
Dass die Fabrication landwirthsehaftlicher Maschinen noch einer 
erheblichen Steigerung fähig ist, geht daraus hervor, dass die Ein 
fuhr von Mähemaschinen, Locomobilen und Dampfdreschmaschinen 
aus Nordamerika und England sehr beträchtlich ist. Eine Firma in 
Breslau importirte im Jahre 1872 allein 2,000 Mähemaschinen aus 
Amerika. 
1. Section. 
F eldwirthschaft. 
1. Collectiv-Ausstellung der Provinz 
Schlesien. 
Schlesien enthält in seiner Fläche von 
731,194 □Meilen 8,515,899 Morgen Acker, 
192,462 M. Gärten, 1,411,419 M. Wiesen. 
293,736 M. Weide und 4,676,451 M. Hol 
zungen. Von der Bevölkerung betreiben 
circa 50 pCt. die Landwirtschaft. Etwas 
über % der Provinz ist zum Weizenbau, \ 
vornehmlich zum Roggenbau geeignet. Schle 
sien exportirt bedeutende Quantitäten Ge 
treide nach dem Westen, zum grossen Theil 
auch in der Form von Saatgut, wogegen es 
sich wiederum seinen Bedarf aus den öster 
reichischen Staaten, besonders aus Galizien 
und Ungarn, deckt. 
1. Ackerbauschule Nieder-Bries- 
nitz bei Sagaii, Dir. Maier. ■—■ 
Eine Rapsstaude; Schilfroggen 
im Halm. 
2. Ackerhauschule Popelau bei 
Rybnik, Dir. Pietruschky. — Eine 
Collection Sämereien. 
3. Graf Eugen von Bethusy,
	        
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