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Körbchen, Schalen, Flacons u. s. w., wie sie der Ge
brauch des Salons heute erfordert.
In diesen Grenzen halten sich durchweg alle
französischen Porzellanfabrikanten und Aussteller —
wir sagen Aussteller, weil es deren gibt, die das Por
zellan verschiedener Fabriken nur fein in vergoldeter
Bronze montiren. Auf diese Weise gelangen wir in der
Ausstellung des Monteurs und Decorateurs Worms in
Paris noch zur Ansicht verschiedener neuer Sevres-
Arbeiten. Die Beschränkung des französischen Porzel
lans schliesst natürlich nicht aus, dass ein grosser Werth
auf die Malerei gelegt ist. Wo sie erscheint — und das
ist sowohl auf Vasen und anderen Gefässen, wie in
mitten der Teller ein häufiger Fall — da ist sie ent
sprechend der Richtung, die sich schon seit einigen
Jahren geltend macht, in duftiger Zartheit und Fein
heit ausgeführt. Und diese Richtung, weil sie selber
elegant ist, erscheint der Beschaffenheit des Porzellans
.bei weitem angemessener als die bisher in Mode stehende
Art, die es auf Manier und Kraft des Oelgemäldes ab
gesehen hatte.
Mit der schweren Art der Figurenbilder ist auch
die entsprechende Art der naturalistischen Blumen
malerei aus der Mode verschwunden; sie findet sich noch
(z. B. bei Thierry-Poulin), aber vereinzelt, leichter und
gefälliger, während in der bedeutendsten Ausstellung
des französischen Porzellans, in der von A. Hache &
Pepin Lehalleur zu Vierzon, feine, zierliche, stylisirte
Ornamente, freilich mit französischer Willkür, durchaus
vorherrschend sind. Die Fabrik zeigt uns reizende
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Falke, Kun8tindu9trie.