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Das Innere eines Bauernhofes.
hergeleitet oder sogar mittels eigenthümlicher Hebeapparate, der sogenannten hydraulischen
Widder, aus der Thalsohle emporgehoben wird. Die Verwendung der hydraulischen Widder
ist in Oberösterreich sehr verbreitet; man findet hier über 900 in Thätigkeit, während
beispielsweise in Salzburg und Niederösterreich nur vier bis fünf Stück aufgestellt sind.
Den bisher geschilderten landwirthschaftlichen Verhältnissen entspricht auch der
viehwirthschaftliche, im-ganzen Lande ziemlich allerorts die gleichen Interessen
verfolgende Betrieb. Das Alpengebiet macht wohl eine Ausnahme, ist aber von verhältniß-
mäßig geringem Umfange und in Bezug auf seine natürlichen Eigentümlichkeiten in der
Viehwirthschaft so gleichartig mit den angrenzenden großen Gebieten Salzburgs und
Steiermarks, daß die Schilderung derselben mit jener der genannten Länder zusammenfällt.
in der Tenne stehenden Wagen oder sonstigen Geräthe, welche im Schuppen oder Schupfen
nicht Platz finden, und die an dem Kuhstall liegende Seite birgt die gewöhnlich leider im
verzweifelten Zustande des Ersaufens befindliche Düngerstätte. Die sickernde Jauche aber
beansprucht meistentheils den ganzen Raum, bis sie mit Benützung irgend eines natürlichen
Ablaufes außerhalb des Hofes je nach Gelegenheit sich nützlich oder schädlich erweiset. In
den meisten dieser Bauernhöfe befindet sich fließendes Wasser, welches oft ziemlich weit