35
4. Fachschule der Wiener Uhrmacher - Genossenschaft. Dieselbe
wurde am 10. October 1872 eröffnet.
An dieser Schule wirken als Lehrer Heinrich Fischer [zugleich Leiter],
Franz Rücker und Alois Bruhns, als Supplent: Franz Kowaric.
Die Aufgabe der Schule besteht in der Heranbildung von theoretisch
und praktisch geschulten Uhrmachergehilfen.
Die Anzahl der Schüler beträgt in den drei Classen 245.
Der Unterricht wird derzeit nur Sonntag Vormittags ertheilt, und zwar
werden Rechnen, Physik, Mechanik, Geometrie und Zeichnen, soweit diese
Gegenstände beim Uhrmachergewerbe zur Anwendung kommen, gelehrt.
Den praktischen Unterricht ertheilt der Leiter der Schule H. Fischer.
Die Schule, an welcher kein Unterrichtsgeld eingefordert wird, ist von
der Wiener Uhrmacher-Genossenschaft gegründet und erhalten; das Handels
ministerium verlieh dem Leiter der Schule ein Stipendium zum Behufe einer
Studienreise in’s Ausland. Es ist übrigens auch eine directe Subventionirung
der Schule für die Zukunft in Aussicht genommen.
An der Ausstellung betheiligt sich die Schule mit einigen Vorlagen und
Schülerarbeiten.
5. Fachschule für Uhrenindustrie in Karlstein. (Niederösterreich).
Dieselbe wurde provisorisch am 30. Juni 1873 eröffnet.
Lehrer ist Gerhard Kern. Zweck der Schule ist: die Entwicklung der
Uhrenindustrie, welche in Karlstein und Umgegend als Hausindustrie be
trieben wird.
Der Unterricht wird unentgeltlich ertheilt.
DieSchule besitzt alle zur Verfertigung von Uhren nothwendigen Werk
zeuge und Maschinen, die auf Kosten des Handelsministeriums angeschafft
wurden.
Die Gemeinde stellt die erforderlichen Schullocalitäten und die Lehrer
wohnung bei. Das Handelsministerium erhält die Schule.
Zur Ausstellung werden mehrere Uhren, von Schülern verfertigt, ge
langen.