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Die Sprache der Hanaken ist die mährische, die sich hei ihnen
besonders durch die breiten a, o, u statt der Vocale e und i bemerkbar
macht, z. B. slepica, statt slepice, die Henne, instr. slepicö statt slepicou.
Dann liebt der Hanak den Vocalen a, i, u ein h vorzusetzen, z. B. luxlica,
Gasse, statt ulice, hano, ja, statt ano. Weiter setzt der Hanak gerne e
für y, z. B. bfeval, er wohnte, für byval, bek, Stier, statt byk, o für ij
z. B. lbka, Wiese, für lüka, inöka, Mehl, für mouka u. s. w. Alte For
men kommen selten vor.
♦ Da die Hanaken Ackerbauer sind, so ist bei ihnen in erster Li
nie jenes Handwerk vertreten, welches mit dem Ackerbaue in Verbin
dung steht, also das Schmiede- und Wagnerhandwerk. Indess gibt es
auch noch ganze Dörfer, die ein und dasselbe Gewerbe betreiben ; in
Duban werden Spinnräder, in Otaslawitz Wagenschmier fabricirt, in
Morkowitz herrscht die Korbflechterei, in Eiwanowitz die Kirsehnerei voi\
In Morkowitz leben 50 Familien von der Korbflechterei. Die March-
und Becwa-Ufern liefern das Material, Pest und Wien den Absatzmarkt.
4.« Tausende der hier angefertigten Körbe gehen mit frischen Kirschen
aus Vezek und Zborowitz nach Petersburg.
In Kfenowitz waren bis in die neueste Zeit die Weber stark ver
treten, in Hruska blüht wie schon gesagt der Handel mit Gänsen, in
Polkowitz mit Schweinen, in Nebotein mit Käselu, die unter dem Na
men Olmützer Quargeln in die Millionen jährlich verschickt werden —
es sind dies die Ueberreste aus jener grauen Vorzeit, wo das Hand
werk an einzelne Familien und durch dieselben an ganze Ortschaften
gebunden war.
Trachten der Hanaken.
Es wurde oben bemerkt, dass die Abzweigungen der Hanaken
an ihren Kleidern erkennbar sind, und zwar bei den Männern an den
Beinkleidern und an der Form der Hüte, und bei den Frauen am
Binden des Kopftuches.
Die Beinkleider bei den Hanaken sind durchgängig von weiebge-
gerbtem Leder. Dieses ist entweder rothbraun oder strohgelb gefärbt.
Letztere werden getragen im Städtchen Nemeice und in den Dörfern:
Vicomöfice, Nezamyslice, Bfevnovice, Mofice, Tesice, Tistin, Pavlovice,
Pocenice, Srbec, Vicice, Vrchoslavice, Tetetice, Morkovice, Osicany, Ko-
^ valovice, Paclavice, Uhfice, Dfinov, Slizany, Prasklice und Pornice.
Im Ganzen etwa von 9.300 Männern.
Diese sogenannten gelben Hanaken sind zwischen der Hana
und der Blata gleichsam eingekeilt, haben jerloch keinen speciellen
Namen. Sie tragen : '