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Brautführern, mlädenci, Rosmarinsträussehen, fäbory, welche entweder
am rechten Arme mittelst rothen Bändern, oder am Hute befestigt wer
den. Der Vornehmste unter den Brautführern, druzba, ist durch ein
Vortuch ausgezeichnet; ihm kommt die Pflicht zu, die verschiedenen
Sprüche, welche jede Speise, die zur Brauttafel getragen wird, beglei
ten, stylgerecht vorzutragen.
Ist die Kirche nicht im Orte der Braut, so wird dorthin auf Leiter
wagen, aber mit aufgeputztem Sechsgespann, nastrojene kone s rolnic-
kama, gefahren. Die Braut steht umgeben von ihren Gespielinnen auf
dem Wagen. Auf einem zweiten, doch nur vierspännig, fahren die
Burschen und mit ihnen die Musik. Die Eltern des Brautpaares und
die geladenen Gäste folgen in Kaleschen, korba, zweispännig.
Beim Hochzeitsmale werden, wie gesagt, alle Speisen durch den
Druzba mit besonderen Reden aufgetischt und dabei Geldgeschenke ent
gegengenommen. Bei vornehmen Hochzeiten durfte nie der grosse
Hochzeitskuchen, koläc, fehlen, den die Mutter, oder die nächste Ver
wandte der Braut spendete, vysluzek. Es war nichts ungewöhnliches,
denselben aus einem halben Metzen Meid in einem eigens hiezu vor
gerichteten Backofen zu bereiten. Die Oberfläche dieses Riesenkuchens
war unterschiedlich mit kleinerem Backwerke, mit Fähnchen von
Rauschgold und Papier u. dgl. verziert. Am Schlüsse des Hochzeits
males wird derselbe unter die Gäste vertheilt, worauf dann der Tanz
beginnt.
Am zweiten oder dritten Tage nach der Trauung geschieht die
feierliche lieberfuhr in das Haus des neuen Ehemannes, wobei jedoch
nur ältere Frauen beschäftigt sind. Es werden die bewegliche Aus
steuer in einer grossen blauen Trübe und die Betten der jungen Frau
in die neue Behausung mit Musik und Gesang gebracht, und dabei das
Haubenaufsetzen, cepeni, vorgenommen. Die junge Wirthin setzt sich
nämlich mitten im Zimmer auf eineu Stuhl, wo ihr die älteren Frauen
die Haare flechten, die Haarbänder, pfipletky, herausnehmen, die dann
unter die Freundinen oder Schwestern verschenkt werden, das Haar um
den Kopf winden und dann die Haube, gargula, aufsetzen. Auch hie
bei sind gewisse Sprüche und die Beschenkung der Braut unerlässlich.
Ausgestellt sind:
1. Eine junge Hanakin aus der Gegend von Prossnitz (Blatka). I.
2. Bräutigam aus dem Dorfe Hruska (Banäk). II.
3. Verheirateter Mann in weisser Halina aus der Gegend von
Brest (Zabecäk). III.
4. Braut aus dem Dorfe Uhficice (Banäcka). IV.
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