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5. Alte Frau aus dem Städtchen Ncrncice (gelbe Hanakin). V.
6. Bauer aus Nemcic (gelber Hanak). VI.*)
Scene: Uebergabe der Braut an den Bräutigam im Kreise der
Verwandten.
B. Croaten, Chorväti.
Die mährische Herrschaft Dürnholz, welche jetzt der k. k. There
sianischen Bitterakademie in Wien gehört, war noch im XVI. Jahr
hunderte Eigenthum der Herren von Liechtenstein. Im Jahre 1583 wurde
sie von Hartmann von Liechtenstein an den kaiserlichen Kriegsrath und
Feldzeugmeister, Christof Freiherrn von Teuffenbach, verkauft. Der neue
Grundherr fand auf der Herrschaft mehrere verödete Dörfer vor; sie
zu bevölkern, berief er von der croatischen Militärgrenze, wo er
Commandant war, Colonisten auf diese mährischen Guter.
Die so von ihm in die drei Öden Dörfer: Neu-Prerau, Frollersdorf
und Guttenfeld verpflanzten Croaten sind die letzten Glieder der längs
der westlichen ungarischen Grenze und in Oesterreich angesiedelten
Landsleute. In Ungarn sind Croaten im Eisenburger, Oedenburger
und Wieselburger Comitate. In Oesterreich erscheinen sie in drei
Gruppen: Leitha-Croaten, Marchfeld-Croaten und Thaja-Croaten welche
in Ober- und Unter-Themenau und der Umgebung unter den Slovaken
leben aber ihre Eigenthümlichkeit schon grösstentheils eingebüsst haben.
Nur noch die Familiennamen erinnern an ihre ehemalige Abstammung.
Ganz anders verhält sich dies mit den auf 1V 2 aMeilen lebenden
und 2342 Individuen zählenden mährischen Croaten. <ll ^ voh
Deutschen umgeben, erhielten sie unverfälscht ihre Sprache, Tracht und
Nationalität; nur bemächtigte sich vor etwa zwei Decenmen einiger
Familien die Manie, ihre echt croatischen Namen zu germanisiren. So
heisst der ehemalige Vuk jetzt Wolf, Godini Kegen Grachovma Arbes-
stroh, Vrana Krähe etc. Allerdings kommen bei ihnen auch Mischeh
mit Deutschen vor, doch schaden sie der Nationalltat nicht , da dei
deutsche Theil Sprache, Sitte und Tracht des Croaten anmmmt
Die mährischen Croaten bekennen sieb durchgängig zm römisch-
katholischen Kirche, sind streng rechtgläubig, fast zu bigott, und halten
sehr viel auf äussere Ceremonien und Gebräuche der Kirche besonders
auf öffentliche Andachten und Wallfahrten, prosfene. Obwohl sie gross-
tentheils böhmische und deutsche Andachtsbücher haben, denn dei Cn-
römischen Ziffern bedeuten die Nummer der Figurinen in den Gruppen.