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Lederfarbe Dubnäk genannt, bei Mann und Frau dass unerlässliche
Kleidungsstück, ziemlich lang bei-dem Manne, kurz bis zu den Knien
bei der Frau und dem Mädchen, ohne Verzierung bei dem Ersten, roth
und blau ausgenäht und von weisser Farbe bei den Letzteren. Diese
tragen denselben frackartig aus geschlagen, und dann ist die Wolle
gewöhnlich blau gefärbt.
In der wärmeren Jahreszeit trägt der Slovak, wie der ungarische
Bauer, ausser dem aus Hanfleinwand gemachten Hemde und ähnlichen
weiten Beinkleidern, gatö, einem Filzhute und einer weissen Halina aus
dickem groben Tuche, deren Schnitt eine ungemein primitive Form
zeigt, keine andere Kleidung. Nur an den Sonn- und Feiertagen und
sonst bei festlichen Gelegenheiten und im Winter wird eine grob
tuchene, licht- oder dunkelbraune, auch schwarze Hose nach ungarischem
Schnitte mit blauen Schnüren benäht und durch einen Leibriemen ge
halten, dann eine bunt ausgenähte, aber zum Zuknöpfen nicht geeig
nete Weste, frydka, und darüber ein weissflanellenes oderein blaues mit
Schnüren besetztes Tuchleibchen mit Aermeln, kordulka, genommen.
Als Fussbekleidung dienen Röhrenstiefeln mit starken eisenbeschlagenen
Absätzen.
Frauen und Mädchen tragen durchgängig Csizmen, die in einigen
Gegenden weiss ausgenäht sind. Ehedem unterschied sich die Frau von
dem Mädchen durch die eigenthümliche Kopfbedeckung, welche die Mitte
zwischen einem Bunde und einer Hanbe, cepcc, hielt, denn um selbe
zusammen zu halten, dazu waren 3'/ 2 Ellen harrasener Schnüre von-
nöthen.
Das, was andere Völker Hemde nennen, kennt die Slovakin ebenso
wenig wie die Hanakin; sie hat wie diese ihre gestickten und mit
Spitzen, hier cipky (ungarisch Csipke) genannt, besetzten rokavö
(Oberhemd) und den Opasek (sackartiges Unterhemd), mit dem schon
daran angenähten kleinen Mieder, oplocko. Weiter wird die Frydka,
bei Vornehmeren aus Seidenstoff und reieh gestickt, ein bloss zum
Kniegelenke gehender faltenreicher Rock aus Leinwand, oder modernen,
recht bunten Wollstoffen, sukna genannt, wenn derselbe nach vorne zu
zusammengenäht ist, ist er offen, so heisst dieses Gewand äorec oder
fcrtoeh, und darüber ein Vortuch förtusek, getragen. Ist der unver
meidliche Pelz nicht da, so ersetzt ihn die Kordula, ein Tuchleibchen
mit Aermeln. Am Kopfe wird ein buntes Tuch künstlich geknüpft.
Wie die Form des Hutes, so verräth die Art und Weise, wie dasselbe
gebunden ist, das Dorf, in welchem seine Trägerin zu Hause ist. Bei
Regenwetter ersetzt ein grosses weisses Linnentuch von selbstgespon
nener und selbstgebleichter Hanfleinwand, odivaci plachta, die Stelle
des Mantels oder Regenschirmes.