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Volltext: Catalog der nationalen Hausindustrie und der Volkstrachten in Maehren : Welt-Ausstellung 1873 in Wien

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Fristak, Eusava, Botalovice, Podhradni Lhota (Eaino chovice), Police, 
Bränky, Policna, Krasno, Mstfinovice, Hotslavice, Mogko, Lichnov, 
Stramberg, Kopfivnice, Veckovice, Häjov, Eychartice, Palkovice, Kun- 
cicky, dann an der Landesgrenze von Schlesien und Ungarn bis Sanov, 
Boleknice, Bohuslavice, Nevsova, Sehradice, Karnenä Lbota, Provodov, 
Jaroslavice, Zelechovice, Hvozdna, Stipa und Fristäk. Hier wohnen 
Walachen, welche das alte walackiscke Costume noch in Ehren halten 
und es gebrauchen. 
Nach diesem Masstabe gäbe es hinnen 5 bis 6, längstens aber 
10 Jahren keinen einzigen Walachen mehr. Das Charakteristische 
eines Volksstammes dürfte derzeit weniger im Costume, als in der 
gemeinsamen Lebensweise und Gebräuchen, im Dialekte, im Volksliede, 
in der Tradition, und überhaupt im Stammbewusstsein zu suchen sein, 
welche Momente überall ihre räumliche, naturgemässe, nachweisbare 
Abgrenzung finden. 
Dieser Auffassung gemäss würden die Walachen nahezu an 
214.000 Seelen betragen, und zwar nach den Hauptmannschaften und Be 
zirksgerichten folgender Maassen vertheilt: 
1. Hauptmannschaft Wal.-Meseritsch . . 
2. Bezirksgericht Frankstadt .... 
3. „ Mistek 
4. „ Freiberg 
5. „ Neutitschein . . . . 
6. „ Weisskircken . . . 
7. „ Bystfitz 
8. „ Holeschau . . . . 
9. „ Vysovitz 
10. „ Napajedl 
11. „ Klobauk bei Ung.-Biod 
72.899 
18.040 
14.856 
18.200 
13.853 
22.303 
10.363 
5.892 
20.173 
3.125 
16.406 
Summa 214.910 
Nach dieser Annahme leben die mährischen Walachen auf einem 
Flächenraume von nahezu 50 □Meilen theils in compacten Massen, wie 
in der Hauptmannschaft Wal.-Meseritch, theils zerstreut in den Haupt 
mannschaften Mistek, Neutitschein, Weisskirchen, Holeschau und Ung.- 
Hradisch. 
Die Walachen sind ihrer Abstammung nach ebenso reine Slaven, 
wie die Slovaken oder Hanaken. Ihren Namen „Valasi“ haben sie von 
dem Haupttheile ihrer Beschäftigung, der Viehzucht. Ursprünglich 
Hirten, haben sie sich erst im XIII. Jahrhunderte, als Bischof Bruno 
die dortige Gegend zu kolonisiren anfing, dem Ackerbaue zugewendet, 
welcher jedoch bis zur Stunde nicht im Stande ist, sie zu ernähren.
	        
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