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Fristak, Eusava, Botalovice, Podhradni Lhota (Eaino chovice), Police,
Bränky, Policna, Krasno, Mstfinovice, Hotslavice, Mogko, Lichnov,
Stramberg, Kopfivnice, Veckovice, Häjov, Eychartice, Palkovice, Kun-
cicky, dann an der Landesgrenze von Schlesien und Ungarn bis Sanov,
Boleknice, Bohuslavice, Nevsova, Sehradice, Karnenä Lbota, Provodov,
Jaroslavice, Zelechovice, Hvozdna, Stipa und Fristäk. Hier wohnen
Walachen, welche das alte walackiscke Costume noch in Ehren halten
und es gebrauchen.
Nach diesem Masstabe gäbe es hinnen 5 bis 6, längstens aber
10 Jahren keinen einzigen Walachen mehr. Das Charakteristische
eines Volksstammes dürfte derzeit weniger im Costume, als in der
gemeinsamen Lebensweise und Gebräuchen, im Dialekte, im Volksliede,
in der Tradition, und überhaupt im Stammbewusstsein zu suchen sein,
welche Momente überall ihre räumliche, naturgemässe, nachweisbare
Abgrenzung finden.
Dieser Auffassung gemäss würden die Walachen nahezu an
214.000 Seelen betragen, und zwar nach den Hauptmannschaften und Be
zirksgerichten folgender Maassen vertheilt:
1. Hauptmannschaft Wal.-Meseritsch . .
2. Bezirksgericht Frankstadt ....
3. „ Mistek
4. „ Freiberg
5. „ Neutitschein . . . .
6. „ Weisskircken . . .
7. „ Bystfitz
8. „ Holeschau . . . .
9. „ Vysovitz
10. „ Napajedl
11. „ Klobauk bei Ung.-Biod
72.899
18.040
14.856
18.200
13.853
22.303
10.363
5.892
20.173
3.125
16.406
Summa 214.910
Nach dieser Annahme leben die mährischen Walachen auf einem
Flächenraume von nahezu 50 □Meilen theils in compacten Massen, wie
in der Hauptmannschaft Wal.-Meseritch, theils zerstreut in den Haupt
mannschaften Mistek, Neutitschein, Weisskirchen, Holeschau und Ung.-
Hradisch.
Die Walachen sind ihrer Abstammung nach ebenso reine Slaven,
wie die Slovaken oder Hanaken. Ihren Namen „Valasi“ haben sie von
dem Haupttheile ihrer Beschäftigung, der Viehzucht. Ursprünglich
Hirten, haben sie sich erst im XIII. Jahrhunderte, als Bischof Bruno
die dortige Gegend zu kolonisiren anfing, dem Ackerbaue zugewendet,
welcher jedoch bis zur Stunde nicht im Stande ist, sie zu ernähren.