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aus Buchenholz ausgehöhlten Holzgefässe, die nach ihrem Zwecke auch
verschiedene Namen tragen. Das Gefäss für die Schafmilch wird geleta
genannt, zum Trinken im Hause öerpak und baeuvka, zum Aufbewahren
von Getreide oder Mehl, das auf der Handmühle, zrnak, bereitet wird,
kadlub. Man sucht nämlich im Walde eine im Innern vermoderte Buche
auf, und höhlt sie dann rein aus. Es gibt Kadluby, die bis 20 österr.
Metzen fassen.
Was die Beschäftigung der Walachen anbelangt, so sind,
wenn die Familie etwas mehr Grundbesitz hat, in der Regel alle Fa
milienglieder Hilfsarbeiter bei der Landwirthschaft. Schon im zartesten
Alter müssen die Kinder, leider zum Nachtheile des Schulbesuches, die
Hausthiere hüten, die erwachseneren Knaben helfen als pohünek beim
Ackerbaue, bis ihre Kräfte ihnen auch die schwerere Arbeit gestatten.
Die Mädchen helfen zunächst bei der Besorgung der Kühe und häufig
gehaltenen Ziegen, holen Grünfutter vom eigenen Felde, oder in är
meren Familien von Rainen oder Strassengräben u. s. w. Zur Ernte
arbeit muss Gross und Klein nach Kräften zugreifen. Werden Zug-
thiere gehalten, Ochsen oder Pferde, so gewährt die Verfrachtung des
Holzmateriales (Bretter, Latten, Sparren, und sonstiges Bauholz), sowie
die Zufuhr der Klötzer von den Fällungsorten zu den Sägewerken und
Möbelfabriken (Thonet und Kolm in Vsetin, Halenkau, Bystfic, aus
gebogenem Holze), einen ziemlich guten Verdienst.
Ist der Besitz nicht gross genug, um die ganze Familie zu beschäf
tigen, so gehen die überzähligen Mitglieder zu mehr Begüterten, oder
auch zur Stadt in Dienst.
Der Dienstbote am Lande erhielt nur geringen Lohn in baarem
Gehle, (vor wenig mehr als 10 Jahren der Knecht bis zu 40 fl., die
Magd 20 bis 25 fl. Wiener Währung), dafür theils fertige Kleidungs
stücke, thcils Stoffe dazu, insbesondere zu Hemden. Noch heute ist es
beispielsweise in Hrozenkau und Rotalovic üblich, dass der Dienstherr
die Fussbekleidung beistellt (gewöhnlich auch des Sommers Kopicen
oder niedrige Schuhe aus Hunia), und es ist selten, dort einen Dienst
boten unbeschuht zu sehen.
Der Kleinhäusler (chalupnik) und Inmann (hofer, auch podludnik)
sucht seinen Verdienst als 'gewöhnlicher Taglöhner, und wandert als
solcher zur Zeit der Ernte in die Hana und bis nach Oesterreich und
Ungarn, um dort mit der Sichel oder Sense Erwerb zu finden, oder
beschäftiget sich mit Holzfällen und sonstigen Waldarbeiten, und führt
als Flösser, plfar, Bauholz, Latten und Bretter in Flössen, plf, zur Zeit
günstigen Wasserstandes die Becva und die March flussabwärts bis
Göding und Ung.-Ostra.