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Scene: Croatischer Kirchtag in Neu-Prerau.
Um den Maibaum, welcher mit Preisen für das besttanzende Paar und für solche
junge Bursche behängen ist, welche ihn erklimmen, tanzen zur Musik des slovakischen
Dudelsackes, denn der Spieler ist aus Sehradic (IX), ein junger Croate (VIII) mit
seiner Braut (VII) den Nationaltanz Skokäk, während der Vater der Braut sich gra
vitätisch seine Pfeife stopft (XI11) und die Mutter den Labetrunk bringt (XII). Ein
munterer croatischer Knabe (XIV) sieht der Unterhaltung zu. Und da eben Kirchtag
ist, kommen die mit den Croaten in der Tracht verwandten Slovakcn aus Öardic
(XI und XII) und betheilen sich am Tanze mit ihrem Redoväk.
Ooatische Hausindustrie.
Ausgenähte und blau gedruckte Bettücher und irdene Krüge sind
bei der Gruppe III ausgelegt.
III. Gruppe.
Walaehen und Slovaken.
Figurinen.
XV. Eine Walachin aus der Gegend um Wal. Mesefitsch.
XVI.u.XVII. Eine Bürgersfrau und ein Bürger aus KoZnau.
XVIII. Ein Knabe aus Topolna.
XIX. Ein Walache aus Halenkau.
XX. Eine Slovakin aus Ung.-Ostra.
XXI. Ein Slovak aus Chilic.
XXII. Ein Bauer aus Klobouk.
XXIII. Eine Braut aus Klobouk.
XXIV. Ein Brautführer aus Klobouk.
XXV. Ein Hirt aus den Salaschen bei Wsetin.
Scene: Markt in Ung.-Brod.
Im slovakischen Ung -Brod kommen zur Marktzeit Slovaken und Walachen
theils als Käufer theils als Verkäufer häufig zusammen. Eine Walachin aus der Gegend
um Wal.-Mesefitsch (XV) verkauft in ihrerBude walachische und slovakische Erzeugnisse ;
eben nähern sich eine walachische Bürgersfrau mit ihrem Manne aus Roznau (XVI
und Xvll) dem Waarenlager, während ein walachischcr Hirte aus dem gebirgigen
Wsetin (XXV) mit einer Tasche von Schilfrohr, zu Markte eilt, und ein slovakischer
Knabe aus Topolna (XVIII) mit der gekauften Ratsche, hrkavka, fröhlich davongeht.
Ein wandernder Walache aus Halenkau (XIX) verkauft, an ein Geländer gelehnt,
ruhig seine selbst fabricirten Taschenmesser, kaum den in seiner Nähe geschäftigen
Hutmacher aus Klobouk (XXII) beachtend, wie dieser einem Slovaken aus Chilic
(XXI) und seiner Freundin aus Ung.-Ostra (XX) seine zahlreichen (54 Stücke) durch
die mannigfaltigsten Formen sich auszeichnenden mährischen Hüte anpreist. Eine
Braut im vollen Schmucke, geleitet vom Brautführer mit der Fahne, ohanka, in der
Hand, beide aus Klobouk (XXIII) und XXIV), kommen eben über den Marktplatz,
um Geschenke einzukaufen, die den Hochzeitsgästen vertheilt werden sollen.