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Volltext: Nordböhmen auf der Weltausstellung in Wien 1873, Gruppe IX (Stein-, Thon- und Glas-Industrie)

Stein-, Thon- und Glasinduftrie. 
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eines Tagelohnes von je nur 70 kr., wie bisher, wenigstens 
das Doppelte desselben zu erarbeiten — sieh und den 
Ihren den genügenden Lebensunterhalt zu schaffen — ohne 
dabei sich übermässig anzustrengen. Der Werth des jähr 
lichen Erzeugnisses stiege folgerecht in gleicher Proportion 
wie die Summe der Arbeitslöhne. Hiebei kann aber von dem 
äusserst wichtigen Umstande nicht abgesehen werden, dass 
sich die Entlohnung nicht nur nach der Menge, sondern auch 
der Gattung der producirten, feineren oder ordinären Waare 
richtet, so dass, da die freie Benützung beider Hände zu ei 
nem einzigen, gleichartigen Arbeitsprocesse (bekanntlich wird 
jetzt die Hechte des Arbeiters durch den Mechanismus der 
Umdrehung der Scheibenkurbel dem eigentlichen Schleifge 
schäfte ganz entzogen) die Erreichung eines grösseren Fein 
heitsgrades der Arbeit selbst und damit die Bearbeitung der 
edelsten, härtesten Steine erst möglich machte, die Erwerbs 
fähigkeit des Arbeiters bedeutend gehoben und zugleich das 
Ganze des Gewerbes an Umfang wie an innerem Werthe nur 
gewinnen würde. Der meiste Nutzen für das Letztere aber, 
das Gewerbe als solches, wie für den tüchtigen Arbeitnehmer 
und den rationellen Arbeitgeber, wäre damit geboten, dass 
der ebenerwähnte Vortheil einen anderen, den grössten Vor 
theil schon involvirt, dass nämlich in dem Augenblicke, in 
welchem die Wasserkraft die Bewältigung der rein mechani 
schen Arbeit übernimmt, die Gelegenheit gegeben ist, eine 
entsprechende Theilung der noch erübrigenden, menschlichen 
Arbeit durchzuführen, das heisst, die einzelnen Arbeitsprocesse 
des Rundirens, des Schleifens. und des Polirens unter die ver 
schiedenen mehr oder minder qualiiicirten Arbeiter zu ver 
theilen. 
So viel erkennen wir als unmittelbare Folge der in 
Turnau neu erstehenden Fabrik, deren Gründung aber allem 
Ermessen nach — die Analogie der Entwicklung anderer 
Fabriksdistricte spricht dafür — kein vereinzeltes Ereignis
	        
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