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V. Heft. Gruppe IX.
Ki-akowsky auf der Herrschaft Swietla angelegten Gruben
entnommen sind. Die alte Granaten - Bohr - und Schleif-
Pabrik zu Swietla ist nun längst verfallen; die Granaten-
Gewinnung hat dort sehr an Ausdehnung verloren. Aber
auch die des Leitmeritzer Kreises ist bei Weitem nicht
mehr dieselbe wie ehedem, am allerwenigsten an den Fund
orten, auf welchen sie ursprünglich am lebhaftesten betrieben
wurde: in Merunitz (Hft. Liebshausen), wo die Ueberhand-
nahme des Wassers in den bergmässig angelegten Gruben
schon im Jahre 1821 zur Auflassung der Baue nöthigte, und
Libochowitz, woselbst durch lange Zeit eine ansehnliche Ge
sellschaft, an deren Spitze Menzel’s Grossvater stand, Gewin
nung, Bearbeitung und Vertrieb der Granaten in grossem Stile
leitete, bis zu ihrer Auflösung in den dreissiger Jahren. Die
Förderungsmenge der nun sozusagen einzigen Fundorte des
Leitmeritzer Kreises, Dlaskowitz und Tfiblitz (ausser den Ge
nannten exponirten nur noch die Fürsten Schwarzenberg rohe
Granaten, u. z. von den Domainen Wrschowitz und Lobositz),
lässt sieh bei der Unregelmässigkeit des Betriebes auch an
diesen Orten — in den Sommermonaten ruht die Arbeit mei
stens gänzlich — nicht einmal annähernd fixiren. Wir be
dauern sehr, dass dem interessanten Ausstellungs - Objecte
Menzel’s seitens der intern. Jury jede Beachtung versagt wurde,
setzen aber diesen mislichen Umstand abermals (s. IV. Heft)
nur auf Rechnung des famosen „General-Cataloges“ der Weltaus
stellung, welcher, weil beispielsweise alle Juwelierarbeiten in
Gruppe VII („Metallwaaren“) rangirend, die rohen und ge
schliffenen, wenn auch nicht „gefassten“ Granaten Menzel’s
ebenfalls unter „Metallwaaren“ verzeichnete (!).*)
*) Gen.-Cat. (1. Aufl.), S. 80; die 2. Aufl. (S. 515) und der
österr. SpeciabCatalog (S. 301) suchten den Fehler gut zu machen,
erschienen aber doch — im Monate October — viel zu spät, um
der bereits am 9. August d. J. aufgelösten Jury überhaupt von eini
gem Nutzen sein zu können.