Stein-, Thon- und Glasinduftrie.
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Oesterreichischen Verein für chemische und me
tallurgische Production, mit seiner Thonwaarenfabrik
in Aussig, deren Objecte, nachdem alle übrigen Anmeldun
gen derselben Kategorie in letzter Stunde zurückgezogen
worden, gleichfalls die erwähnte Industriebranche des Bezirkes
allein, aber ebenso in eminenter Weise vertreten. Leider, wie
so manche andere, auf dem „officiellen Plane" nicht erwähnt,
ist diese Ausstellung in der vierten Zone, nächst dem Pavillon
der Oesterreichischen Nordwestbahn, sehr unvorteilhaft pla-
cirt. Die Bedeutung des Ausstellers wird bei der ersten
Ueberschau des Gebotenen vollkommen klar. Der Schwer
punkt des Etablissements liegt in der Fabrikation von Thon-
waaren für chemische Grossindustrie, bestehend in mächtigen,
compacten Böhren. Injeetoren, Hähnen, Ballons etc. Das Haupt
object der Ausstellung aber bildet ein vollständiger Thurm für
die Condensation der Salzsäure. — Die Fabrik selbst, unmit
telbar zur Seite ihrer grösseren, vielberühmten Schwester-
unternehmung in Aussig situirt, scheint mit ihren Dampfma
schinen und Brennöfen verschiedenster Oonstruction, ihren Pres
sen und sonstigen Thonbereitungsmaschinen einen integriren-
den Theil der Letzteren, der chemischen Fabrik, zu bilden;
sie allein beschäftigt über 90 Arbeiter; ihr Export, nach dem
Zollvereine und Amerika gerichtet, beziffert sich auf circa
fl. 60.000.
Seit Jahrhunderten bildet insbesondere die Thonöfen-
Erzeugung die Hauptbeschäftigung der Stadt Böhm.-Leipa.
der sich hierin neuerer Zeit mit vielem Glück der Fried
länder Bezirk und, geweckt durch die Concurrenz von Dres
den. Görlitz und Berlin, auch Beichenberg angeschlossen
haben. Hier wie dort wird sowohl der decorativen Seite des
betreffenden Gegenstandes als auch den Verbesserungen in
der Feuerungsmethode immer mehr Bechnung getragen. Nichts
lag für dies Gewerbe der genannten Städte näher, als durch
die Betheiligung an der Weltausstellung dem grossen Publi-
H ii 11 wich, Nordböhmen auf der Weltausstellung; V
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