Stein-, Thon- und Glasindustrie.
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in Gablonz, eine der Specialität des dort vorherrschenden
Gewerbes angemessene Fachschule aetivirt wurde, an welcher
wieder seit nunmehr Jahresfrist, dem Anträge der Handels
und Gewerbekammer gemäss, auch ein Lehrer für Chemie
Anstellung gefunden. Die Bestallung eines Fachlehrers in
Harrachsdorf, bez. Neu weit, woselbst den Arbeitern bereits
in früheren Jahren nothdürftig Zeichnen-Unterricht ertheilt
worden, ist im Zuge. . . .
Nach alledem dürften dem Leser genügende Anhalts
punkte zur Verfügung stehen, einerseits in der grossen Menge
einzelner Objecte der nordböhmischen Glasindustrie auf der
Wiener Weltausstellung sich zurechtzufinden, anderseits den
passenden Massstab zur Beurtheilung des Ganzen wie des
Einzelnen auzuwenden — wenngleich eine detaillirte Bespre
chung jedes Objectes hier zur Unmöglichkeit wird, worauf
es aber auch im vorliegenden Falle ganz und gar nicht an
kommen kann und darf. Den Blick von der Vergangenheit,
bei der wir nicht ohne Grund bisher verweilt, zu dem uns
von der Gegenwart Gebotenen kehrend, haben wir nur eine
Hauptfrage vor Augen, die wir indess von vornherein bereits
gelöst, indem wir behauptet, dass die Industrie, von der wir
sprechen, auf fortschrittlicher Bahn begriffen, dass ihr
die Zukunft gesichert. Alles Uebrige ist Nebensache.
Der von dem Installations-Bureau der Weltausstellung
getroffenen räumlichen Anordnung folgend, geziemt es, vor
Allen jenen Ausstellern uns zuzuwenden, welchen die Gunst
dieses Bureau’s eine exceptionelle Stellung eingeräumt. Die
Zahl der Glücklichen ist keine grosse.
In der Botunde, nächst der zur österreichischen Abthei
lung führenden Hauptgallerie, befindet sich die Ausstellung
der „Erlaucht Graf Harr ach’schen Glasfabrik“ zu Neu-
welt, ein schmucker, tempelartiger Bau, vor welchem sich