Stein-, Thon- und Glasinduftrie.
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rühmend erwähnten grössten Manigfaltigkeit der Erzeugung,
mit welcher die innere Einrichtung des Etablissements über
einstimmt. Wie oben bemerkt, im Jahre 1854 überbaut, ar
beitet die Neuweiter Hütte auf 2 Glasöfen mit Holzgasfeuerung
zu je 10 Hafen mit 34 Glasmachern und ebensovielen „Hin
tragburschen“. Hierbei befinden sich 7 Schleifwerke, welche
durch Wasserkraft betrieben werden, mit 63 Eadstühlen, welche
circa 200 Kugler oder Schleifer beschäftigen. Ausserdem
arbeiten in 14 Maler- und Vergolderwerkstätten der Fabrik
14 Meister, 36 Gesellen, 42 Lehrlinge und 48 Poliermädchen;
ferner in 6 Glasschneidewerkstätten 6 Meister, 18 Gesellen
und 20 Lehrlinge; endlich giebt die Fabrik noch 36 Form-
maehern, Metallarbeitern, Tischlern, Gemengmachern, Schirr
meistern, Hafen- und Ohamotteziegelarbeitern, Lustrestein
druckern und 12 Taglöhnern, zusammen mehr als 500 Leuten,
tägliche Arbeit und Nahrung; der jährliche Arbeitslohn be
ziffert sich auf fl. 120.000.
Wenige Schritte vorwärts bis zur östlichen Hauptgallerie
gelangen wir noch einmal zu der Ausstellung der „k. k. priv.
Spiegel- und Rahmen-Fabriken“ von Carl GrafKinsky’s
Erbe n. Wir haben augenblicklich abzusehen von der schon
bei Gruppe VIII gewürdigten Fassung der dort aufgestellten
Objecte und uns nunmehr mit dem Kern der Fassung zu be
schäftigen, dem exponirten Spiegelglase. Der Bürgsteiner
Spiegelfabrik wurde ehedem das rohe Tafelglas zum grössten
Theile von einigen auf der vormals Kinsky'sehen Herrschaft
Stubenbach bestandenen Glashütten, nach Verschleuderung
dieser Herrschaft aber (sie wurde kurz vor Erscheinen des
Finanzpatentes vom Jahre 1811 um den Preis von fl. 400.000
in Bancozetteln an die Fürsten Schwarzenberg veräussert*)
*) Nach Eb. Jon4k a. a. O., S. 58, wurde der Kauf im Jahre
1799, und zwar um die genannte Summe, abgeschlossen.
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