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Volltext: Nordböhmen auf der Weltausstellung in Wien 1873, Gruppe IX (Stein-, Thon- und Glas-Industrie)

Stein-, Thon- und Glasinduftrie. 
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rühmend erwähnten grössten Manigfaltigkeit der Erzeugung, 
mit welcher die innere Einrichtung des Etablissements über 
einstimmt. Wie oben bemerkt, im Jahre 1854 überbaut, ar 
beitet die Neuweiter Hütte auf 2 Glasöfen mit Holzgasfeuerung 
zu je 10 Hafen mit 34 Glasmachern und ebensovielen „Hin 
tragburschen“. Hierbei befinden sich 7 Schleifwerke, welche 
durch Wasserkraft betrieben werden, mit 63 Eadstühlen, welche 
circa 200 Kugler oder Schleifer beschäftigen. Ausserdem 
arbeiten in 14 Maler- und Vergolderwerkstätten der Fabrik 
14 Meister, 36 Gesellen, 42 Lehrlinge und 48 Poliermädchen; 
ferner in 6 Glasschneidewerkstätten 6 Meister, 18 Gesellen 
und 20 Lehrlinge; endlich giebt die Fabrik noch 36 Form- 
maehern, Metallarbeitern, Tischlern, Gemengmachern, Schirr 
meistern, Hafen- und Ohamotteziegelarbeitern, Lustrestein 
druckern und 12 Taglöhnern, zusammen mehr als 500 Leuten, 
tägliche Arbeit und Nahrung; der jährliche Arbeitslohn be 
ziffert sich auf fl. 120.000. 
Wenige Schritte vorwärts bis zur östlichen Hauptgallerie 
gelangen wir noch einmal zu der Ausstellung der „k. k. priv. 
Spiegel- und Rahmen-Fabriken“ von Carl GrafKinsky’s 
Erbe n. Wir haben augenblicklich abzusehen von der schon 
bei Gruppe VIII gewürdigten Fassung der dort aufgestellten 
Objecte und uns nunmehr mit dem Kern der Fassung zu be 
schäftigen, dem exponirten Spiegelglase. Der Bürgsteiner 
Spiegelfabrik wurde ehedem das rohe Tafelglas zum grössten 
Theile von einigen auf der vormals Kinsky'sehen Herrschaft 
Stubenbach bestandenen Glashütten, nach Verschleuderung 
dieser Herrschaft aber (sie wurde kurz vor Erscheinen des 
Finanzpatentes vom Jahre 1811 um den Preis von fl. 400.000 
in Bancozetteln an die Fürsten Schwarzenberg veräussert*) 
*) Nach Eb. Jon4k a. a. O., S. 58, wurde der Kauf im Jahre 
1799, und zwar um die genannte Summe, abgeschlossen. 
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