Stein-, Thon- und Glasinduftrie.
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auch der vor einem Jahre durchgeführte 5 erkauf des Gutes
Fichtenbach sprechen dürfte; die exponirten Gläser sind schon
nicht mehr eigenes Erzeugnis der Aussteller.
Wir treten in die Quergallerie 9 A. um sofort von der,
ein gutes Dritttheil des Transepts einnehmenden Massen-Aus-
stelhmg der ,.k. k. Hofglashändler und Glasraffineure“ J. &
L. Lobmeyr in Wien empfangen zu werden. Viele, sehr
viele der hier prangenden, wahrhaft exquisiten Einzelnheiten,
deren Gesammtheit in der That ein vollständiges Bild nicht
nur der böhmischen Hohlglasraffinerie, sondern der Glas
industrie Oesterreichs überhaupt bietet, sind auf den ersten
Blick, besonders was Gravirung und Emailmalerei betrifft, als
speeifische Producte Nordböhmen’s zu erkennen (s. An
hang); doch gibt uns das bei Weitem nicht das Recht, das
Ganze dieser Ausstellung für uns und unsern Industriebezirk
zu reclamiren. Wir müssen es versuchen, aus den folgenden
Details — über zwanzig Expositionen dos Haida-Steinschönauei
Glasdistrictes — ein Ganzes zu construiren.
Zunächst Haida! Der erste Platz gebührt unstreitig
der seit 1839 etablirten Firma August Hegenbarth’s
Erben. Nur kärglich mit Raum bedacht, wie alle ihre Con-
eurrenten mit Ausnahme der Vorgenannten, mussten diese
äusserst leistungsfähigen Aussteller bei der Auswahl ihiei
Expositionsobjecte mehr als billig Mass zu halten suchen. Die
Collection beschränkt sich beinahe ausschliesslich auf griechiseh-
hand. Doch soll neuesten» anch in den Massenbeleg- und Vergolder-
werkstätten ein Versuch mit Mädchenarbeit gemacht werden. Er
zeugt wurden 12.400 Stück geschliffener, polirter, facettirter und be
legter Spiegelgläser in verschiedenen Dimensionen. — Man vergl. mi
diesen authentischen Daten die widersprechenden Angaben des „Amt
lichen C a t a 1 o g e s der Aussteller der im Reichsrathe vertretenen o-
nigreiche und Länder Oesterreich’s“, S. 290 fg.