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Volltext: Nordböhmen auf der Weltausstellung in Wien 1873, Gruppe IX (Stein-, Thon- und Glas-Industrie)

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V. Heft. Gruppe IX. 
etruskische Vasenformen, theilweise mit antiken Figuren nach 
echten 4 orbildern, theilweise mit modernen Genrebildern, 
Amoretten u. dgl. bemalt. Die durchgehends streng beachtete 
Uebereinstimmung des Decors mit dem Stile des betreffenden 
Gegenstandes übt auf den Beschauer einen harmonischen, 
wohlthuenden Eindruck. Als vor Allem gelungen zu bezeich 
nen ist ein Vasenpaar von hellgrünem Fond, geziert mit den 
Bildern „Hektors Abschied" und „Dido“ nach bekannten Ori 
ginalen. Gleichfalls nicht zu übersehen ist eine Serie Vasen 
von dunkelblauem Fond mit schöngemalten Damenköpfen, so 
wie einige Krystallaufsätze mit hängenden Körbchen in vene- 
tianiseher Manier. Die Firma steht an Correctheit der Form 
und edlem Geschmacke auf hoher Stufe. 
Anton Pelikan (gegr. 1854) stellte Lampen und di 
verse Luxuswaaren aus. Die Lampen sind gut von Fafon 
und schön decorirt — bis auf die Farbe der in Verbindung 
gebrachten Bronze, die allzu hellgelb gehalten. Vasen, Fla 
cons etc. zeigen eine leichte, doch correct ausgeführte Malerei.*) 
Aehnliches gilt von Grohmann & Co. Mehre grössere 
Stücke sind recht hübsch gemalt, sowohl mit Blumen als mit 
Genrebildern; fast alle reich vergoldet. Die Fafon ist nicht 
immer vollkommen gelungen, wie denn beispielsweise zwei 
grössere Vasen dieser Exposition, im üebrigen von bester 
Form, durch einen Fuss von unverhältnismässigen Dimensio 
nen wesentlich beeinträchtigt werden. „DieWaare ist für den 
Export bestimmt.“ Damit soll manches Unerklärliche erklärt 
werden. Das Renommee der beiden letzteren Firmen reicht 
in weite Fernen und ist nicht unverdient. 
Erst im Juni 1871 begründet, ist die „Glasraffinerie, 
Holz- und Bronzewaarenfabrik“ von Mayer und Hertle 
*) Als von A. Pelikan eingeführt wird die „wesentliche Neue 
rung“ bezeichnet, „Malereien auf hygroskopischem Wege in 
jeder Grösse auf beliebigen Formen herzustellen.“
	        
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