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Volltext: Nordböhmen auf der Weltausstellung in Wien 1873, Gruppe IX (Stein-, Thon- und Glas-Industrie)

Stein-, Thon- und Glasindustrie. 
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Die jugendlichen Unternehmer haben es sich nach eigener 
Aussage zur nächsten Aufgabe gestellt, die noch ziemlich ver 
nachlässigte Fabrikation von Glaswaaren in Verbindung mit 
Bildhauerarbeit, d. h. Holzschnitzerei, in Haida einzubürgern, 
wozu daselbst allerdings jede natürliche Vorbedingung gege 
ben.*) Das zur Schau Gestellte dieser Art, wie einige in 
Goldbronze gefasste Gegenstände lassen für die Zukunft ganz 
Gelungenes erwarten. Weit über die ausgesprochene Aufgabe 
der Fabrik hinaus reicht aber das gewichtigste Ausstellungs 
object derselben, ein durch Grösse, Stärke und Reinheit des 
Rohmaterials, wie durch beinahe vollkommen befriedigende 
Zeichnung und meisterhafte Ausführung des Brillantschliffs 
(Glaskugler F. Lehmann in Pärchen) sich bemerkbar machen 
des Glasmöbel, ein Krystallglastisch (mit einem Fusse im 
Rohzustände), viel voluminöser als der schon erwähnte und 
ein noch zu erwähnender Expositions-Gegenstand desselben 
Genres. 
Exclusiv durchsichtige Krystallwaare stellt Emanuel 
Pelikan aus. Die höchst geschmackvollen Artikel der ver 
schiedensten Verwendungsart sind in erster Linie für den eng 
lischen, sehr rigorosen Markt qualifieirt. Der Verlust einer 
Arbeitskraft wie der Em. Pelikans ist ein empfindlicher für 
Haida. Kurze Zeit nach Besorgung seiner Exposition wurde 
der genannte, vielverdiente Geschäftsmann plötzlich vom Tode 
ereilt. — Nur wenige Stücke, ebenfalls ausnahmslos Krystall 
und in allen Theilen geschmackvoll, brachte Franz Warzel 
(etablirt 1826). 
„Eine besonders lobenswerthe Erwähnung“ — so be 
richtet ein in jeder Hinsicht „kritisches“ Blatt**) „verdient 
*) Nicht ohne Grund hat das k. k. Handelsministerium neuer 
lich beschlossen, in Haida eine Holzschnitzschule auf Staats 
kosten zu errichten. 
**) J. C. Ackermann’s „Gewerbezeitung“ II. Jahrg., S. 175.
	        
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