Stein-, Thon- und Glasinduftrie.
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mit dem Aufgebote aller ihm in reichstem Masse zur Ver
fügung stehenden Mittel einzuführen.
Wie in den bereits aufgezählten Artikeln (Lusterglas
u. dgl.) hat der Gablonz-Morchensterner District auch in der
eigentlichen Glasbijouteriewaarenbranche nicht nur
seinen alten, guten Namen behauptet, sondern auch gleichen
Schritt gehalten mit seinen Concurrenten Frankreich, England
und Italien, um ihnen auf dem Weltmärkte keineswegs zu
weichen. Hier schützt ihn mehr als Alles die nachgerade
fabelhafte Billigkeit seiner Producte. Jene fremden Indu
striestaaten haben an Glasbijouterie, als Broschen, Ohrringen,
Agraffen, Armbändern, Kämmen, Manschettenknöpfen u. s. w.
u. s. w. nur sehr wenig ausgestellt und dieses Wenige zu so
enorm hohen Preisen feilgeboten, dass sich der Vorwurf, von
dem wir eingangs gesprochen, unseren Fabrikanten vis-a-vis
in sein directes Gegentheil verkehrt. Her Kaufpreis von fl. 9
für ein Paar schwarzer, gekitteter Ohrringe, wie ihn beispiels
weise der französische Fabrikant auf dem Ausstellungsplatze
verlangte, unseren Exporteuren angetragen, vermöchte diese
allerdings, noch ganz andere Waare zu liefern, als einen uns
um 50 kr., also um das 18fache billiger verkauften Artikel
genau desselben Dessins, wie die französische ' Waare. Aus
Böhmen will aber der En-gros-Käufer keine theuere, sondein
nur billige Waare beziehen, und diesem Verlangen des Welt
marktes entsprechend ist die nordböhmische habrikation ein
gerichtet.
Die Glasschmuckartikel lassen sich in drei Abtheilungen
o-liedern, und zwar unterscheiden wir: Glasschmuck, aus kleinen
^Sternchen“ zusammengekittet; solchen aus „Kugelglas“ ge
schnitten und drittens Schmuck aus gepresstem Glase. In den
ersten beiden Artikeln steht die Fabrikation von Gablonz und
Umgebung, obwohl seit Jahren gleichfalls vorgeschritten, wie
wir zugestehen müssen, doch in Bezug aut I ormenschönheit
und Accuratesse mit den Erzeugnissen von England, Frank-