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V. Heft. Gruppe IX.
reich und Deutschland nicht auf gleicher Stufe, wovon —
wir wiederholen dies ausdrücklich — der Hauptgrund in den
bestehenden colossalen Preisunterschieden zu suchen. Dagegen
ist unser aus gepresstem Glase hergestellter Schmuck sozu
sagen souverain auf dem Weltmärkte. Die den ausser-öster-
reischischen Ausstellern zugewiesenen Räume des Industrie
palastes zeigen nicht ein Exemplar dieses Genres. Um so
grösser und allgemeiner die Anerkennung, welche dieser Zweig
der heimischen Glaskurzwaaren - Industrie gefunden. Die
Manigfaltigkeit der vorgelegten Formen wie die gelungene
Prägung der Dessins bei aller Schwierigkeit der Behandlung
des Rohmaterials lassen die errungene Anerkennung als eine
höchst gerechte, wohlverdiente erscheinen. Indem aber das
consumirende Publicum aller Länder diese Anerkennung der
soliden, schönen und doch beispiellos billigen Waare von jeher
und besonders in den letzten Jahren auch nach jeder Rich
tung hin bethätigte, hat die Fabrikation solcher Waaren ge
genwärtig Dimensionen angenommen, die man früher für un
möglich gehalten hätte. Selbstverständlich ist die Mode auch
hier ein sehr massgebender Factor und übt dieselbe auf den
grösseren oder geringeren Absatz entscheidenden Einfluss. —
Das Gesagte bezieht sich vollinhaltlich auch auf die Fabrika
tion von Glasknöpfen und Glasbijouterie - B e stand th eilen.
Wir sehen daher in der Collectiv - Ausstellung von Gablonz,
Josefsthal etc. tausenderlei Knöpfe, Glassteinchen, Arabesken,
Schnallen u. s. w., deren alljährlich nachgerade ungeheure
Quantitäten nach Deutschland, Frankreich. England und weiter
wandern, um dort zu Schmuck verarbeitet zu werden.
Die ausgestellten massiven und hohlen geschliffenen G1 a s-
p er len excelliren nicht weniger als das Rohglas durch ihre
Farbenpracht. Die Formen der Perlen bleiben immer dieselben,
und wird in diesem Artikel der beschränkten Verwendung
wegen stets doch nur wenig Neues geschaffen werden können.
Gleichwohl können wir nicht umhin, die Aufmerksamkeit auf