MAK

Volltext: Nordböhmen auf der Weltausstellung in Wien 1873, Gruppe IX (Stein-, Thon- und Glas-Industrie)

56 
V. Heft. Gruppe IX. 
reich und Deutschland nicht auf gleicher Stufe, wovon — 
wir wiederholen dies ausdrücklich — der Hauptgrund in den 
bestehenden colossalen Preisunterschieden zu suchen. Dagegen 
ist unser aus gepresstem Glase hergestellter Schmuck sozu 
sagen souverain auf dem Weltmärkte. Die den ausser-öster- 
reischischen Ausstellern zugewiesenen Räume des Industrie 
palastes zeigen nicht ein Exemplar dieses Genres. Um so 
grösser und allgemeiner die Anerkennung, welche dieser Zweig 
der heimischen Glaskurzwaaren - Industrie gefunden. Die 
Manigfaltigkeit der vorgelegten Formen wie die gelungene 
Prägung der Dessins bei aller Schwierigkeit der Behandlung 
des Rohmaterials lassen die errungene Anerkennung als eine 
höchst gerechte, wohlverdiente erscheinen. Indem aber das 
consumirende Publicum aller Länder diese Anerkennung der 
soliden, schönen und doch beispiellos billigen Waare von jeher 
und besonders in den letzten Jahren auch nach jeder Rich 
tung hin bethätigte, hat die Fabrikation solcher Waaren ge 
genwärtig Dimensionen angenommen, die man früher für un 
möglich gehalten hätte. Selbstverständlich ist die Mode auch 
hier ein sehr massgebender Factor und übt dieselbe auf den 
grösseren oder geringeren Absatz entscheidenden Einfluss. — 
Das Gesagte bezieht sich vollinhaltlich auch auf die Fabrika 
tion von Glasknöpfen und Glasbijouterie - B e stand th eilen. 
Wir sehen daher in der Collectiv - Ausstellung von Gablonz, 
Josefsthal etc. tausenderlei Knöpfe, Glassteinchen, Arabesken, 
Schnallen u. s. w., deren alljährlich nachgerade ungeheure 
Quantitäten nach Deutschland, Frankreich. England und weiter 
wandern, um dort zu Schmuck verarbeitet zu werden. 
Die ausgestellten massiven und hohlen geschliffenen G1 a s- 
p er len excelliren nicht weniger als das Rohglas durch ihre 
Farbenpracht. Die Formen der Perlen bleiben immer dieselben, 
und wird in diesem Artikel der beschränkten Verwendung 
wegen stets doch nur wenig Neues geschaffen werden können. 
Gleichwohl können wir nicht umhin, die Aufmerksamkeit auf
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.