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Volltext: Die Verwendung weiblicher Arbeitskräfte in der Fabriks-Industrie und in einzelnen Zweigen des Verkehrswesens Österreichs : erläuternder Text zu einer Abtheilung der Ausstellung im Frauen-Pavillon, Weltausstellung 1873 in Wien

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Wenn aus den betreffenden Eisen- oder Messingblechen die viereckigen Platten mit 
der Maschine geschnitten sind, werden sie ebenfalls durch Handpressen mittelst eines 
Druckes gerollt (rundgesetzt), von einem anderen Mädchen zum Löthen vorgerichtet. 
Das Löthen selbst wird von Männern vorgenommen. 
Das nun folgende Scheuern, Beizen (Beinigen vom Zunder), Ansetzen der Ringe an 
beiden Enden und Aufträgen des Lothes (Beilegen) zum Anlöthen der Binge, wird von Mäd 
chen in den wiederholt bemerkten Altersstufen besorgt. 
Nach diesen Arbeitsprozessen kommen die Gegenstände abermals zum Löthen, 
dann zum Abdrehen und Fraisen in Männerhände, um dann wieder in Frauenhände zurück 
zukehren, welche in den Schiebern (Bosen) die Federeinschnitte mit einer Handpresse aus- 
schneiden und dem Lackirer übergeben. 
Werden für feinere Sorten versilberte oder vergoldete Schieber gearbeitet, so wird 
auch das Eintauchen in das Gold- oder Silberbad, welches vom betreffenden Chemiker be 
reitet wird, sowie das folgende Abtrocknen, von Mädchen besorgt. 
3. Montiren. 
Das Montiren, Verpacken, Adjustiren und Sortiren der fertigen Gestelle oder Bestand- 
theile wird ausschliesslich von Mädchen über 16 Jahre ausgeführt. Diese Arbeit er 
fordert nicht nur die grösste Beinlichkeit, sondern auch Uebung und Kenntniss der Waare, 
um etwaige noch vorkommende Fehler in der Arbeit auszuschiessen, endlich Geschmack, 
um den Packeten eine gefällige Form zu geben. 
Zu diesen Arbeiten werden auch in der Begel nur Mädchen, welche in der Stadt 
erzogen sind, gewählt. 
Der Wochenlohn beträgt 6 fl. 
Nebstdem werden noch mehrere Arbeiten, und zwar bei der Fabrikation der Gabeln 
und Schienen, von Mädchen von 14 Jahren und darüber ausgeführt, und es beträgt der Ver 
dienst je nach Uebung und Fleiss zwischen 3 und 6 fl. pr. Woche.
	        
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