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Volltext: Die Verwendung weiblicher Arbeitskräfte in der Fabriks-Industrie und in einzelnen Zweigen des Verkehrswesens Österreichs : erläuternder Text zu einer Abtheilung der Ausstellung im Frauen-Pavillon, Weltausstellung 1873 in Wien

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theile für die Gesundheit der Fabriksbediensteten männlichen oder weiblichen Geschlechtes 
vorhanden sind. 
Was die Hitze im Kammstechsaale anbelangt, so wirkt man den Folgeübeln da 
durch entgegen, dass man die in ihm Beschäftigten einen Turnus von nur einigen Wochen 
machen lässt und sie eben so lange anderweitig verwendet. 
Der feine, die Lungen sehr belästigende Kautschukstaub dagegen wird, wie schon 
erwähnt, durch Respiratoren am besten und sichersten abgehalten. Indess verweigern viele 
Arbeiterinnen dessen Gebrauchnahme als lästig, unbequem etc. und es gelingt oft den ein 
dringlichsten Vorstellungen nicht, sie von der Nützlichkeit und Nothwendigkeit der Respi 
ratoren zu überzeugen; finden sie aber in einiger Zeit (gewöhnlich in 2 bis 3 Monaten), 
dass der von ihnen früher als nicht schädlich betrachtete Staub bei fortgesetzter Einath- 
mung doch gefährlich werden könne, so verlassen sie ihre Arbeit. Daher kommt es, dass 
das Personale der Kamm-Fabrikation im Gegensätze zu dem aller anderen Erzeugungs 
branchen einem fortwährenden, theils absichtlichen, theils unabsichtlichen Wechsel unter 
worfen ist. 
Die Gummiwaaren-Fabrik in Wimpassing beschäftigt bei 500 Mädchen und Frauen. 
Hievon stehen im Alter von 14—20 Jahren 36 Percent, von 20—30 Jahren 
45 Percent, von 30—-50 Jahren 19 Percent. 
Es werden verwendet in der Schuh-Fabrikation 28 Percent, Ballen-Fabrikation 16 Per 
cent, Mantel-Fabrikation 14 Percent, Figuren-Fabrikation 2 Percent, Schlauch-Fabrikation 
6 Percent, Fabrikation technischer und chirurgischer Artikel 6 Percent, Kamm-Fabrikation 
28 Percent. 
Die Arbeiterinnen verdienen sich per Woche: 21 Percent 3 bis 4 fl., 43 Percent 4 bis 
5 fl., 24 Percent 5 bis 6 fl., 12 Percent über 6 fl. 
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