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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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den Römisch-Katholischen kommt auf 100 ; bei den Reformirten 
auf 104; bei den Evangelischen Augsburger Confession auf 108 
Seelen eine Trauung. Das Yerhältniss der Protogame und 
P o 1 i n g a m e oder der einmal und der zwei- oder mehrmals ge 
schlossenen Ehen ist derart, das auf jene, das ist auf die erstmali 
gen Verheirathungen 74, auf diese 26 % von sämmtlichen Ehen 
entfallen. 
Bezüglich der Z e i t der Trauungen sehen wir, dass 
unter den Monaten des Jahres das grösste nämlich 23 Percent, 
der Monat November nachweist; nach diesem kommen die Mo 
nate Jänner und Feber mit 12 und 21 %,in den übrigen Monaten 
des Jahres schwanken die Trauungsfälle zwischen 1— 7 % der 
gesammten Anzahl eines Jahres. 
Die jährliche Durchschnittsziffer der Geburten beträgt 
605.372 und es entfällt im Allgemeinen ein Neugeborener auf 
21—22 Seelen. 
Das Verhältniss der Geburten ist daher, wie ersichtlich, ein 
genügend günstiges und wird durch diese einzige Ziffer schon die 
irrthümlich verbreitete Ansicht Uber die geringe Vermehrung des 
ungarischen Stammes widergelegt. Umsogrösser aber ist, — 
wie wir weiter unten sehen werden, — die Sterblichkeit, beson 
ders bei den Kindern. In der oben angegebenen Zahl der 
Geburten sind 30.862 oder 5% uneheliche, welche Zahl 
gleichfalls als gering bezeichnet werden kann. Dieses Verhältniss 
ist selbst in den Hauptstädten nicht sehr ungünstig, indem dasselbe 
in 0fen20%, iuPest 25% beträgt, während dasselbe in Wien schon 
auf 30, in Graz aber auf 67 °/° steigt. Bezüglich des Geschlech 
tes der Geborenen trifft auch hier das allgemeine Verhältniss zu, 
dass auf 100 neugeborne Mädchen sozusagen unverändert 106 
neugeborne Knaben kommen, welches Verhältniss sich bei den 
Todtgebornen insoferne anders stellt, als hier schon 130 todtge- 
borne Knaben auf 100 todtgeborne Mädchen entfallen. Mehr 
lingsgeburten kommen in einem Jahre 7.200—7.800 vor 
und zwar in der Art, dass auf 77—80 Einzelgeburten eine Zwil 
lings- oder mehrfache Geburt entfällt. 
Die jährliche Durchschnittsziffer der Todesfälle beträgt 
500.751; daher entfällt auf je 18 Seelen ein Todesfall. Wenn 
schon dieses Verhältniss ungünstig erscheint, da nämlich nach 
diesen Zahlen von 1000 Einwohnern der Länder der ungari 
schen Krone jährlich um 4 mehr sterben, als diess in andern 
Ländern der Fall ist, so gestaltet sich dasselbe noch ungünstiger, 
Weltausstellungs-Catlialog. ß
	        
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