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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Geschenke, tlieils mit den auf Kosten des Landes angeschafften 
Sammlungen bereicherte ungarische Nationalmuseum 
wurde in neuester Zeit durch die Umgestaltung seiner inneren 
Organisation und die Vermehrung des Personals, durch ent 
sprechende Ordnung der bisher ungeordnet gewesenen Schätze 
und Sammlungen, endlich auch in Folge bedeutender Staats- 
beihilfe und begeisterter Aufnahme von Seite Einzelner, so wie 
der ganzen Nation nicht nur eine Vorrathskammer der litera 
rischen, geschichtlichen, naturgeschichtlichen und Kunst-Denk 
male unseres Landes, sondern unter Beibehaltung des nationalen 
Gepräges auch zu einem werthvollen Institute der europäischen 
Cultur und nimmt unter den ähnlichen Anstalten dss Landes je 
denfalls die erste Stelle ein. 
Das Personale des Museums wurde in der Art vermehrt, dass 
während im Jahre 1865 dasselbe aus einem leitenden Direktor, 
2 Custoden, 6 Adjuucten, 1 Kanzlisten und 6 Dienern zusammen 
aus 16 Individuen mit den Jahresbezligen von 6.050 fl- bestand, 
im Jahre 1872 aussser dem Director und einem leitenden Custos 
noch 6 Custoden, 5 Custos-Adjuncten, 6 Adjuncten, 1 Registrator, 
1 Kanzelist und 18 Diener, zusammen 35 Individuen mit einer 
Jahresgebühr von zusammen 31.770 fl. den Personalstand bildeten. 
Die Bibliothek enthält 150.00) Bände, von welchen 
138.000 catalogisirt und aufgestellt sind; 0000 Stück der Urkun- 
dcnsammlung sind in periodischer Reihenfolge geordnet mit Auf 
schriften versehen, und die aus 15.000 Stücken bestehende Hand- 
sckriften-Sammlung ist grösstentheils geordnet; die Zahl der 
Besucher des Lesesaales stieg in den Jahren 1867 bis 1871 von 
5841 auf 12.969 Personen. 
Die Antiquitäten-Sammlung, deren Ordnung auch 
im erfreulichen Masse fortschreitet und der Beendigung entge 
gensieht, besteht aus einer Sammlung von 91.000 Stück alten 
Münzen, aus mit den ersten Sammlungen Europas concurirenden 
4138 Stücken der Urgeschichte, 383 egyptischen, 3087 römischen 
Antiquitäten, 568 aus der Zeit der Völkerwanderung stammen 
den Schmucksacken, meist aus Gold- und Silber, 654 Stück 
Waffen, werthvollen Gemmen und gravirten Steinen und einer 
Siegelsammlung; die gesammte Antiquitäten-Sammlung hat sich 
sich seit dem Jahre 1867 um 15.026 Stücke vermehrt. 
Die Statue n-Sammlung besteht hauptsächlich aus Gyps- 
abgüssen der aus den Zeiten Alexander des Grossen und seiner 
Nachfolger abstammenden Meisterwerke.
	        
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