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Unter den einzelnen Abtheilungen des Museums ist die
Naturalien-Sammlung die Ausgedehnteste, und wurde
neuerlich mit beiläufig 84.948 überaus schätzbaren Exemplaren,
welche durch den Custos Xantus bei Gelegenheit der österreichisch-
ungarischen ostasiatischen Expedition gesammelt wurden, berei
chert. Ausserdem ist die zoologische Sam m 1 ung in
neuester Zeit theils durch Ankauf, theils durch Sammeln um
5365 Arten und circa 23.545 Exemplare vermehrt worden.
Die Pflanzen-Sammlung wurde hauptsächlich in
Folge der Stiftung des gelehrten Erzbischofs Haynald von 10.000
Gulden durch den Ankauf der Volny-Sadler’schen und Kovacs-
schen Herbarien, sowie der durch Xantus bei Gelegenheit der
ostasiatischen Expedition und der aus dem Weis suchen Nach
lasse erstandenen Pflanzensammlung in der Art vervollständigt
und vermehrt, dass dieselbe gegenwärtig mehr als eine halbe
Million Exemplare in beiläufig 20.000 Gattungen enthält.
Eine bedeutende Vermehrung erhielt die Mineralien
sammlung besonders durch den Ankauf der, 18.700 Stücke
Mineralien und 22.508 geognostisehe Stücke enthaltenden fürstl.
Lobkowitz’schen, sowie durch die Anschaffung der Csehischen,
Sammlung, welche den vaterländischen Bergbau repräsentirt.
Hiezu kommt nun noch die in neuerer Zeit gebildete und
überaus interessante, in China, Japan, Siam, Java, Sumatra, Bor
neo, im malaiischen Inselmeere und in Arabien gesammelte
aus 5,107 Stücken bestehende ethnografische Sammlung.
Die Bilde rgallerie, wozu der Grund durch den gew e-
senen Erlauer Erzbischof Pyrker mit einem Geschenke von
190 Stück Bildern gelegt wurde, erlangte seither theils durch An
kauf, theils durch Geschenke auch eine nämhafte Vermehrung,
so dass sie gegenwärtig ans 583 richtig aufgestellten und cata-
logisirten Bildern besteht.
Es zeigt sich demzufolge auch von Tag zu Tag seitens des
Publikums ein grösseres Interesse an diesen Sammlungen; der
sprechendste Beweis davon i st, dass die Anzahl der Besucher
im Jahre 1870 auf 136 663 und im Jahre 1871 auf 180,729 Per
sonen stieg.
Der Museumsfond bestand Ende des Jahres 1871 ausser
zwei Landgütern aus einem Capitale von 192,652 Gulden, und
wurden nehst den Interessen des Fondes in den Jahren 1868
bis 1871 auch aus dem adeligen Insurrectionsfonde 97,643 Gul
den für das Museum verwendet, ferner in derselben vierjäh-