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Gestüten gleichfalls der Staat sorgt, immer mehr veredelt. —
Solche Gestüte — die wirklich imposante und edle Racepferde
erzeugenden Gestüte Privater nicht gerechnet — besitzt
Ungarn drei: das Bäbolnaer, Kisberer und Mezohegyeser. —
Neuester Zeit will man in Siebenbürgen ein Gestüt errichten, in
dem die ausgezeichnete Race der Gebirgspferde veredelt werden
soll; für genügende Anzahl der Zuchthengste und Mutterstuten
ist bereits vorgesorgt.
In den Staatsgestüten war der Pferdestand im Jahre 1872
folgender:
Zucht
hengste
in Kisber 15
in Bäbolna 9
in Mezöhegyes 50
Zusammen 74
Hengst- Mutter- Stuten- Summe
füllen Stuten Füllen
93 178 162 448
135 142 171 457
589 606 724 1969
817 926 1057 2874
Ausserdem bestehen 4 Beschälstationen, nämlich zu Stuhl-
weissenburg, Nagy - Körös, Sepsi-Szt.-György (Siebenbürgen)
und Warasdin (Croatien), wo 836 schwere und 793 leichte, im
Ganzen daher 16i9 Hengste eingestellt sind, welche den dies
bezüglichen Gegenden des Landes zur Verfügung stehen.
Das Verhältniss des Pferdestandes stellt sich also, dass:
Auf eine Quadratmeile Auf 1000 Einwohner
in Ungarn .... 437 146
i l Siebenbürger . . 197 89
in Croatien undSlavonien 389 133
in der Militärgrenze . . 357 183
Pferde kommen. Doch ist dies derart zu verstehen, dass z. B.
unter den 78 Comitats -Jurisdictionen Ungarns in 37 auf die
Quadratmeile mehr als 1000, in einigen sogar 1500—1700 Pferde
entfallen-
Am meisten verbreitet finden wir die Pferdezucht in Unter
ungarn von Bekes abwärts Uber Csanäd, nach Torontäl, ferner im
Bäcser, Syrmier und TemeserComitate. Eine beträchtliche Mittel
zahl entfällt auf die Comitate jenseits der Donau, und gebührt
betreffs des Adels der Race und der Tüchtigkeit der Pferde,
das Bäcser Comitat ausgenommen, wohl dem Somogyer, Komor-
ner und Stuhlweissenburger Comitate, der Mur- und Raabinsel der
erste Platz.
Ungarns eigenthümlicheHornvieh - Race (weisshaarig
mit langen, gekrümmten Hörnern) ist hinsichtlich ihrer Arbeitskraft