183
und Schnelligkeit, ihrer Mastfähigkeit und ihres Fleischerträg
nisses vorzüglich — einzelne Ausnahmsexemplare abgerechnet;
minder ausgzeichnet dagegen — bezüglich der Milckergiebigkei,
obwohl die Qualität derMilch wiederum vorzüglich ist. — J®
neuester Zeit werden immer mehr und mehr Versuche angestellt,
durch Importirung renommirter ausländischer edier Arten (Schwei
zer Holländer und Engländer) die Race zu veredeln ; auch wur
die bekannte Allgäuer Race mittels ünterstüzung der Regierung
mit bestem Erfolge zur Kreuzung verwendet, was ^sonders a
das Hornvieh der obern Gegenden von grossem Einflüsse ist
Doch ist für die Ebenen Ungarns die einheimische Race
unübertrefflich, nicht nur weil sie die stiefmütterlichen Elementai -
Einflüsse unseres Himmelstriches leichter erträgt, sich mit we-
uilr Futter begnügt und mehr Arbeitsfähigkeit entwickelt, als
z.B. die viel trägere Tiroler, ja selbst als das Kernvieh der
Schweizer Race, sondern auch, weil sie dem Hauptfeinde des Horn
viehes, der Rinderpest, besser Stand hält, so dass von ihr ein
viel kleineres Percent der Seuche zum Opfer fallt, als dies bei
den importirten Racen der Fall ist.
Der Hornviehstand des Landes, im Allgemeinen betrachtet,
lässt zwei Arten unterscheiden, und zwar die Siebenburger und
Gebirgs-Race, welche sieh auch in den Bergen des südlichen Groa-
tiens findet, klein, gedrungen, ähnlich der bekannten Gajj* ®
und Bukowiner Race, schmutzig, gelb oder gelbbraun und lcuiz
hornig ist; auf diesen fängt der Sprung fremder Zuchtstiere am
leichtesten und ist ihre Züchtung daher der österreichischen
Nachbar-Race a m ähnlichsten. Die zweite ist die oberwahnte rem
ungarische Race, welche mehr in der Ebene zu Hause ist, und
zu deren Auffrischung die Regierung in Mezohegyes eine Zucht
heerde hält, mittelst welcher die Verbreitung der reinen Zucht
dieser Race durch die alljährlich zum Verkauf kommenden Zucbt-
stiere'auch dem Publikum ermöglicht wird.
In neuester Zeit beabsichtigte man zur Auffrischung dei
Siebenbürger Race auf der Fogarascher Staatsherrschaft eine
Heerde von ausgewählten siebenbürgischen Mutterkuhen und
Mezöheeveser Stieren zusammenznstellen. . .
I)fe landwirthschaftlichen Lehranstalten in Debreczin und
Kolosmonoster besitzen ebenfalls bmei^ kiemcre Stamrabecrden
von auserlesenen Rindern ungarischer Race, deien Zucht — mit
besonderer Rücksicht auf die Entwickelung der Milchergiebig-
keit — sorgfältig betrieben wird.