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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Borstenviehes sehr hindernd, dass das Fleisch derselben schon 
in der Halbmast so fettreich ist, dass es im Auslande, wo man 
für den Seegebrauch mehr anf Fleisch sieht, weder im geräucher 
ten, noch im gepressten Zustande sehr beliebt ist. Aus diesem 
Grunde fassten mehrere rationelle Züchter den Entschluss, neben 
der besonders vorzüglichen Mongolitzen-Kace specifische Fieisch- 
racen — nü d unter diesen vornehmlich die anerkannt vorzüg 
liche Mecklenburger Fleischrace — zu züchten, um so den in 
jüngster Zeit aufgetauchten Anforderungen an den Fleischexport 
entsprechen zu können. Auch in dieser Richtung hat die Regie 
rung die Initiative ergriffen, und es werden Borstenviehracen 
demnächst auch unter Fürsorge des Staates gezüchtet werden, 
eventuell auf eine der Gestütsherrschaften, jedenfalls aber in 
den Oekonomieen der landwirthschaftlichen Lehranstalten. 
Bei alldem ist doch das Borstenvieh einer der wichtig 
sten Artikel des ungarischen Handels, und wenn auch eine Ver 
mehrung derselben nicht ziffermässig nachgewiesen werden kann, 
so zeigt doch die in den Verkehr kommende Anzahl von Jahr zu 
Jahr einen Zuwachs. 
3. Die Fischzucht. 
ln den Gewässern Ungarns hat der Fisehstand in Folge der 
grossartigen Flussregulirungen, sowie wegen der schonungslosen 
Raubfischerei in dem letzten Jahrzehent bedeutend abgenommen; 
ja an einigen Orten sind in Folge der gänzlichen Ausrottung die 
früher beispiellos billigen Fische zu einem theueren Luxusartikel 
geworden. 
Seit dem Bestände der verfassungsmässigen Regierung hat 
sich dieselbe deshalb die Hebung der Fischzucht besonders an 
gelegen sein lassen. Sie war bestrebt, nicht nur durch Aufstel 
lung und Subventionirung von Fischzuchtanstalten aus Staats 
mitteln, sondern auch mittelst der festgestellten Fischerei-Statuten 
bis zur endgütigen Verfügung der Gesetzgebung in dieser Bezie 
hung gemeinsam mit den Jurisdictionen dem verwahrlosten Zu 
stande der Fischzucht abzuhelfen. 
Die Aufgabe der mit einer Staatsunterstützung betheilten 
Fischzucht-Anstalten wird es sein, theils durch Rogen-Erzeu 
gung, theils durch Freilassen eines Theiles der Von ihnen ge 
zogenen lebensfähigen Fische in die entvölkerten Flüsse die 
Fischzucht zu heben. Solche künstliche Fischzucht-Anstalten sind t
	        
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