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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Nüsse gedeihen am besten in hügeligen Gegenden, erlie 
gen jedoch in Lagen über 1800' meistens den Frösten. 
Die Ka s t a n i e findet man in Ungarn an mehreren Orten 
soz.B. beiOedenburg, Fünfkirchen, Värkony, Warasdin, Hosszu- 
leteny, lecsvärad ; im Eisenburger Comitate bei Güns und 
Janoshaza; in den Comitaten Zala, Somogy, Veröcze und Po- 
zsega; in der Umgegend von Agram im Honter Comitate bei 
Gross-Maros; im Comitate Neograd, Bihar, Szathmar, Neutra, 
auf dem Ghimeser Schlossberge u. s. w. — Ihre Vegetations 
grenze liegt in einer Höhe von 1300'. 
... In Dalmatien und Kroatien gedeiht der Feigenbaum 
wild, ja findet sich sogar hie uud da in den Waldungen des Banates. 
0 e1b äu m e und Granatäpfel trifft man reichlich an 
den ungarischen Meeresufern. 
Eine auf genaue statistische Daten basirte Angabe der 
Quantität der Obstproduktion von Ungarn ist bis jetzt nicht vor 
handen ; sie beläuft sich nach einer Schätzung : 
In Ungarn auf 945.000 
ln Siebenbürgen auf ...... 988.000 
ln Kroatien und Slavonien auf .... 160.000 
In der Militärgrenze auf 70.000 
Zusammen daher auf beiläufig 2.163,000 Metzen. 
Wenn wir dieser Summe noch 40-50,000 Metzen Kastanien 
hinzurechnen, so dürfte dies kaum annäherungsweise das Obst- 
erträgniss des ganzen Landes repräsentiren. Von dem diesbezüg- 
lichen Umsätze mit dem Auslande geben, wenn der Consum des 
Inlandes nicht; in Betracht gezogen wird, folgende Zahlen ein 
kleines Bild: 
Einfuhr. Ausfuhr. 
im Jahre 1869 56,007 98,407 
» 1 1870 59,105 57,489 
„ » » l 871 54,623 110.513 
Zentner frischen Obstes. 
Eine bedeutende Bolle im Obst-Export spielen die Städte 
Kecskemdt und Körös, von denen erstere ihre Aprikosen, letztere 
ihre Kirschen und Weichsein exportirt, so dass dieser Obstbau 
eine Hauptquelle der Wohlhabenheit der Bevölkerung bildet. In 
der Verwerthung des Obstes steht Oedenburg und dessen Um 
gebung obenan, da dort das Dörren des Obstes sachkundig und 
mit grossem Erfolge betrieben wird. 
Ihatsache ist, dass die mildere Begion der Karpathen und 
Grenzgebirge, sowie die Gegend der Hügelsäume zahlreiches,
	        
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