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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Creätien u. Slavonien 2.877,400 Joch 
und auf Dalmatien 470,000 » 
entfallen. 
Wenn wir den Stand unsers Forstwesens hinsichtlich sei 
ner natürlichen nutzbringenden Bestimmung betrachten, müssen 
wir betreffs seiner heutigen wahren Beschaffenheit mit Berück 
sichtigung der einzelnen Besitzklassen folgende Unterschiede 
hervorheben: 
Seit langer Zeit, seit mehr als hundert Jahren, ist iu den 
Staats- oder Cameralwaldungen, bei einigen Grossgrundbesitzern, 
bei den königlichen Städten und in den Fundationalwaldungen 
die Bewirthschaftung eine sorgfältig geregelte, die nachhaltige 
Holzproduktion sichernde, so dass diese Waldungen sich in gutem 
Stande befinden und über eine ansehnliche Masse Holzes von 
vorzüglicher Qualität verfügen, während auch für die Aufforstung 
der ausgenutzten Theile gleichmässig Sorge getragen wird. 
Solch’ günstige Zustände können in den Forsten des Mittel- 
und Kleinbrsitzers, sowie auch in den Gemeindewaldungen nicht 
nachgewiesen werden; da diese Waldungen, besonders in den 
letzten Jahrzehenden in Folge der durch die Auflösung der Urba- 
rialverhältnisse eingetretenen gesellschaftlichen Umgestaltung 
und der hiedurch verursachten wirthschaftlichen Störung, sowie 
zur Beseitigung der Geldcalamitäten ihrer Besitzer mit Ueber- 
schreituug des regelmässigen Jahres-Etats, ja bei manchen sogar 
mit einer beträchtlichen Angreifung des Holzcapitals ausgenUtzt 
wurden, ohne dass hiebei für die Wiederaufforstung der ausge- 
nützten Theile Sorge getragen worden wäre. 
Die intensivere Ausnützung der Waldungen unsers Vater 
landes beginnt so zu sagen mit dem Zeitpunkte der Urbarialablö- 
sung ; früherer Zeit, als die holzconsumirenden Unternehmungen 
noch nicht bestanden, die Verkehrsmittel noch nicht vorhanden 
waren und schliesslich der Grundbesitzer andere Quellen zur 
Verfügung hatte, aus denen er seine Bedürfnisse zu decken leicht 
im Stande war, beschränkte sich der Holzverbrauch auf den 
häuslichen Feuerungsbedarf und auf Beschaffung des nothwendi- 
gen Baumaterials. 
Der einzige hervorragende Holzconsument früherer Zeit war 
das Cameralbergwesen, und war die Art des Holzbezugs dessel 
ben aus den Kammerwaldungen nicht so beschaffen, dass hie 
durch ein Aufblühen der Forstwirthschaft erzielt worden wäre ; 
wenn daher diese Vergangenheit auf den gegenwärtigen Zustand
	        
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