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Creätien u. Slavonien 2.877,400 Joch
und auf Dalmatien 470,000 »
entfallen.
Wenn wir den Stand unsers Forstwesens hinsichtlich sei
ner natürlichen nutzbringenden Bestimmung betrachten, müssen
wir betreffs seiner heutigen wahren Beschaffenheit mit Berück
sichtigung der einzelnen Besitzklassen folgende Unterschiede
hervorheben:
Seit langer Zeit, seit mehr als hundert Jahren, ist iu den
Staats- oder Cameralwaldungen, bei einigen Grossgrundbesitzern,
bei den königlichen Städten und in den Fundationalwaldungen
die Bewirthschaftung eine sorgfältig geregelte, die nachhaltige
Holzproduktion sichernde, so dass diese Waldungen sich in gutem
Stande befinden und über eine ansehnliche Masse Holzes von
vorzüglicher Qualität verfügen, während auch für die Aufforstung
der ausgenutzten Theile gleichmässig Sorge getragen wird.
Solch’ günstige Zustände können in den Forsten des Mittel-
und Kleinbrsitzers, sowie auch in den Gemeindewaldungen nicht
nachgewiesen werden; da diese Waldungen, besonders in den
letzten Jahrzehenden in Folge der durch die Auflösung der Urba-
rialverhältnisse eingetretenen gesellschaftlichen Umgestaltung
und der hiedurch verursachten wirthschaftlichen Störung, sowie
zur Beseitigung der Geldcalamitäten ihrer Besitzer mit Ueber-
schreituug des regelmässigen Jahres-Etats, ja bei manchen sogar
mit einer beträchtlichen Angreifung des Holzcapitals ausgenUtzt
wurden, ohne dass hiebei für die Wiederaufforstung der ausge-
nützten Theile Sorge getragen worden wäre.
Die intensivere Ausnützung der Waldungen unsers Vater
landes beginnt so zu sagen mit dem Zeitpunkte der Urbarialablö-
sung ; früherer Zeit, als die holzconsumirenden Unternehmungen
noch nicht bestanden, die Verkehrsmittel noch nicht vorhanden
waren und schliesslich der Grundbesitzer andere Quellen zur
Verfügung hatte, aus denen er seine Bedürfnisse zu decken leicht
im Stande war, beschränkte sich der Holzverbrauch auf den
häuslichen Feuerungsbedarf und auf Beschaffung des nothwendi-
gen Baumaterials.
Der einzige hervorragende Holzconsument früherer Zeit war
das Cameralbergwesen, und war die Art des Holzbezugs dessel
ben aus den Kammerwaldungen nicht so beschaffen, dass hie
durch ein Aufblühen der Forstwirthschaft erzielt worden wäre ;
wenn daher diese Vergangenheit auf den gegenwärtigen Zustand