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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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•der Cameralwaldungen von günstigem Einflüsse war, so änssert 
sich dieser einzig undallein in dem ersparten gegenwärtigen Holz 
üb erschnss, welchen man deshalb übrig hielt, um den Holz 
bedarf des Bergbaues für alle Zeiten zu sichern. — Heute jedoch, 
wo dieses unbegründete, übertrieben behutsame Sparsystem auf 
gehört hat und das Verwaltungssystem, demzufolge die Forstein 
künfte vom Bergwerkserträgnisse verschlungen wurden, und nach 
welchem der Reinertrag der Waldungen beständig indem Metall 
erträgnisse als Bergwerksnutzen figurirte, sieh durch das in dem 
Staatshaushalte acceptirte Princip : dass jeder Wirtbschaftszweig 
seine Einkünfte und Auslagen einzig und allein auf eigene Rech 
nung zu buchen habe, in vortheilhafter Weise sich geändert hat, 
begann die auf die Nachhaltigkeit der Forste bedachte rationelle 
Ausnützung der Cameralwaldungen, in Folge dessen auch der, 
der Vergangenheit entstammende Ueberschuss, welcher Uber den 
normälmässigen Vorrath zur Verfügung steht, zur Verwerthung 
kommt. 
Betreffs dieses Ueberschusses müssen wir jedoch bemerken, 
dass derselbe, entsprechend den wirtschaftlichen Rücksichten, 
nicht auf einmal oder während einiger wenigen Jahre geschlagen 
wird, sondern auf die Zeit des ersten Umtriebes (Turnus) oder 
der Einrichtungsperiode vertheilt zur Benützung gelangt, und so 
ein vortheilhafter Uebergang vom gegenwärtigen Waldzustande 
zu dem Normalzustände stattfindet. 
Da in unserem Vaterlande vor dem Jahre 1848 die dureh- 
gehends zum Adelsbesitze gehörigen Waldungen steuerfrei waren, 
kümmerten sich ihre Besitzer nicht viel um deren Erträgniss; die 
Holznützung erstreckte sich höchstens auf ihren eigenen nnd den 
Bedarf ihrer Unterthanen; doch Hessen sie mit der ihnen zur Ver 
fügung stehenden und gemeindeweise aufgebotenen Urbarial- 
Arbeitskraft, wenn auch mit dem Holzvorrathe, doch keineswegs 
mit dem wirthschaftlichen und den Altersklassenverhältnissen im 
Einklänge stehende, unverhältnissmässig grosse Flächen schla 
gen ; wo daher eine grössere Ausnützung stattfand, dort wurden 
ohne jedwede Rücksicht nur die nächstgelegenen Wälder in An 
spruch genommen. 
Diesen Umständen ist es auch zuzuschreiben, dass unsere 
Wälder, beziehungsweise die zu einem Betriebskörper zu gestal 
tenden Theile in bewohnteren Gegenden in einem so unregel 
mässigen Zustande auf den Beginn jener Epoche übergingen, 
welche wegen des raschen Wechsels der Rechts- und Handels-
	        
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