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fähigkeit dieses zu grossen Hoffnungen berechtigenden Industrie
zweiges, anderntheils aber auch die Intelligenz unsrer Eisenm-
dustriellen. , , T ,
Mit Rücksicht auf die geologischen Verhältnisse der Eisen
erze, auf die Beschaffenheit des Feuerungsmaterials und auf die
Entwickelungs-Bedingungen der Eisenindustrie überhaupt kann
man unsre Eisenindustrie nach fünf Gruppen von ver
schiedenem Charakter klassificiren, von denen Sieben
bürgen die eine: der südöstliche Theil Ungarns im Flussgebiete
der Temes und Karas die zweite; das Thal der beiden Korbs die
dritte ; die von der westlichen Grenze der Marmarosch angelan
gen an der nördlichen galizischen Landesgrenze bis zum Poprad
thal sich erstreckende Gegend die vierte und endlich das Hernad-,
Sajö-, Gran- und Waagthal in den nördlichen Theilen die tüntte
Mdet- Erste Gruppe. Obwohl die Eisenindustrie der ersten
Siebenbürgischen Gruppe, namentlich in den Eisenwer
ken zu Toroczko, Zaläsd und Plotzka auf einem noch sehr pri
mitiven, auf dem Felde der Industrie längst überflügelten Punkte
steht, so verbürgen dennoch die ungeheuer ausgedehnten und
Eisenstein bester Qualität enthaltenden Gyalär-Teleker Eisenerz
lager dieser Gruppe um so mehr eine grossartige Entwickelung,
als das Aerar und die Kronstädter Eisenwerks-Gesellschaft — als
die Hauptbesitzer — mit allen Hilfsmitteln die Verwerthung dieser
überreichen Lager sich angelegen sein lassen.
Das Roheisen, welches aus den manganreichen, phosphor-
und schwefelfreien Erzen des Gyalär-Teleker , stellenweise 50
Klafter mächtigen und 50% eisenhaltigen Eisenerzlagers ge
wonnen wird, liefert das beste Material zur Stahlfabncation.
Nimmt man ferner in Betracht, dass das Aerar wegen Coaks-
gewinnung aus der sehr reinen Zsilthaler Braunkohle fortwäh
rend und mit gegründeter Aussicht auf Erfolg Experimente an
stellen lässt, dass es der Kronstädter Gesellschaft gelungen ist,
in ihrem Kaläner Schmelzofen die Zsilthaler Braunkohle in ent-
schwefeltem Zustande für das Schmelzen von Roheisen zu benü
tzen dass ausserdem die Aerarialwaldungen zum Einschmelzen
dieser Eisenerze jährlich mindestens 80,000 Normalklafter Holz
abgeben können, so wird man die Ueberzeugung gewinnen, dass
die Eisenindustrie Siebenbürgens mit Hilfe des hiezu erforderli
chen, doch zur Zeit leicht aufbringbaren Capitals eine solche
Stufe der Entwickelung erreichen wird, wie sie nirgend in der