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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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fähigkeit dieses zu grossen Hoffnungen berechtigenden Industrie 
zweiges, anderntheils aber auch die Intelligenz unsrer Eisenm- 
dustriellen. , , T , 
Mit Rücksicht auf die geologischen Verhältnisse der Eisen 
erze, auf die Beschaffenheit des Feuerungsmaterials und auf die 
Entwickelungs-Bedingungen der Eisenindustrie überhaupt kann 
man unsre Eisenindustrie nach fünf Gruppen von ver 
schiedenem Charakter klassificiren, von denen Sieben 
bürgen die eine: der südöstliche Theil Ungarns im Flussgebiete 
der Temes und Karas die zweite; das Thal der beiden Korbs die 
dritte ; die von der westlichen Grenze der Marmarosch angelan 
gen an der nördlichen galizischen Landesgrenze bis zum Poprad 
thal sich erstreckende Gegend die vierte und endlich das Hernad-, 
Sajö-, Gran- und Waagthal in den nördlichen Theilen die tüntte 
Mdet- Erste Gruppe. Obwohl die Eisenindustrie der ersten 
Siebenbürgischen Gruppe, namentlich in den Eisenwer 
ken zu Toroczko, Zaläsd und Plotzka auf einem noch sehr pri 
mitiven, auf dem Felde der Industrie längst überflügelten Punkte 
steht, so verbürgen dennoch die ungeheuer ausgedehnten und 
Eisenstein bester Qualität enthaltenden Gyalär-Teleker Eisenerz 
lager dieser Gruppe um so mehr eine grossartige Entwickelung, 
als das Aerar und die Kronstädter Eisenwerks-Gesellschaft — als 
die Hauptbesitzer — mit allen Hilfsmitteln die Verwerthung dieser 
überreichen Lager sich angelegen sein lassen. 
Das Roheisen, welches aus den manganreichen, phosphor- 
und schwefelfreien Erzen des Gyalär-Teleker , stellenweise 50 
Klafter mächtigen und 50% eisenhaltigen Eisenerzlagers ge 
wonnen wird, liefert das beste Material zur Stahlfabncation. 
Nimmt man ferner in Betracht, dass das Aerar wegen Coaks- 
gewinnung aus der sehr reinen Zsilthaler Braunkohle fortwäh 
rend und mit gegründeter Aussicht auf Erfolg Experimente an 
stellen lässt, dass es der Kronstädter Gesellschaft gelungen ist, 
in ihrem Kaläner Schmelzofen die Zsilthaler Braunkohle in ent- 
schwefeltem Zustande für das Schmelzen von Roheisen zu benü 
tzen dass ausserdem die Aerarialwaldungen zum Einschmelzen 
dieser Eisenerze jährlich mindestens 80,000 Normalklafter Holz 
abgeben können, so wird man die Ueberzeugung gewinnen, dass 
die Eisenindustrie Siebenbürgens mit Hilfe des hiezu erforderli 
chen, doch zur Zeit leicht aufbringbaren Capitals eine solche 
Stufe der Entwickelung erreichen wird, wie sie nirgend in der
	        
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