MAK

Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

15 
ten sie auch in den in Flugsandgegenden befindlichen Vertiefungen 
sporadisch auf. Hiernach werden Moorbecken, Moorthäler und 
Moormulden unterschieden. 
Die Moorbecken sind mit Rücksicht auf ihre bedeutende 
Ausdehnung die wichtigsten. Hieher gehören der Torfmoor 
Hansäg im Wieselburger und Oedenburger Comitate, das Ecseder 
Moor im Szatmärer, das Hosszureter in Zempliner Comitate und 
das in der Gegend von Füzes-Gyarmat befindliche Moor im Bi 
liarer Comitate. Zu den grossartigsten Moorgebieten gehört auch 
das im Pester-Comitate liegende 17 Meilen lange Moor, welches 
im Norden bei der Puszta Gubacs beginnt, parallel mit dem Ufer 
der Donau bis Szent-Ivan unterhalb Kalocsa sich erstreckt und 
unzweifelhaft ein altes Bett der Donau einnimmt. Moorthäler 
kennen wir bisher nur am rechten Ufer der Donau, nämlich im 
Flussgebiete der Marczal (Vesprimer und Zalaer Comitat), der 
Särviz (bei Pölöske im Zalaer C), Keszthelypatak, Särviz (bei 
Stuhlweissenburg), Kapos (im Tolnaer Comitate). Moormulden ken 
nen wir bisher 40 an beiden Ufern der Donau. Im Ganzen sind 
uns 6—8 Moore bekant, welche einen Flächenraum von mehr 
als 18000 Castral-Jochen einnehmen, ausserdem gibt es aber 
noch viele kleine Moore in Ungarn. 
Der in den Mooren vorkommende Torf wurde bisher nur 
an sehr wenigen Orten und in sehr geringer Menge gewonnen, 
es unterliegt jedoch keinem Zweifel, dass er seiner Zeit als Feu 
erungs-Material eine grössere Anwendung finden wird. 
Einige Quellen, welche von den Kalkgebirgen entspringen, 
lagern stellenweise Kalktuff in grösserer oder geringerer Dicke 
ab. Als solche sind die Tataer-Quellen im Komorner Comitate zu 
erwähnen, welche so wasserreich sind, dass sie zum Betriebe 
zahlreicher grosserWasserwerke dienen. Ihre Temparatur beträgt 
16—18° R. Am linken Ufer des grossen Tataer Teiches wurden 
in den mächtigen Kalktuffablagerungen auch Ueberbleibsel vor 
weltlicher Thiere (des Mamuths u. s. w.) gefunden, was unzweifel 
haft daraufhindeutet, dass die fraglichen Quellen schon in der 
Quaternär-Periode bestanden und die Kalktuff'bildung seit jener 
Zeit bis zur Gegenwart fortdauerte. 
In einigen Gegenden Ungarns bedeckt der Flugsand grös 
sere Strecken, namentlih in der Gegend von Pest, Tata, Gran, im 
Alföld und in der Nyir.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.