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Die Sarmatischen und Mittelmeer-Bildungen (Cerithien- und
Leitha-Schichten) stehen mit einander an vielen Orten im engsten
Zusammenhänge und scheinen daher eine Zusammengehörigkeit
zu zeigen, demungeachtet ist nach dem Haupfcharacter ihrer
Fauna ihre Unterscheidung gerechtfertigt. Wir finden nämlich
in den Leithabildungen und denselben entsprechenden Schichten
eine Fauna, deren Arten grösstentheils mit solchen des Mittelmee
res und der tropischen Meere iibereinstimmen und es wurden
daher diese Ablagerungen in einem solchen Meere gebildet, wel
ches mit dem Mittelme.re, vielleicht auch mit dem rothen Meere,
einst zusammenhing. ;
Die Fauna der Cerithien-Schichten weist dagegen auf den
Bestand eines solchen Meeres hin, das vom Mittelmeere getrennt
in einem yerhältnissmässlg schmalen Streifen nach Osten über den
Aralsee hinaus sich erstreckte und wahrscheinlich mit dem nord
asiatischen Meere zusammenhing.
TT Bildungen haben an vielen Orten aus organischen
Leberresten mächtige Schichten gebildet, welche einen ausgezeich
neten Bau- und Werkstein liefern (Steinbruch, Promontör, Söskut
in der Nähe von Pest, der Margitaer Steinbruch bei Oedenburg
u :. 8 , Au der Zusammensetzung dieser Schichten nehmen haupt
sächlich Leberbleibsel von Conchylien, Bryozoen, Foraminiferen
und Nulliporen-Theil (Nulliporen-, Spirulinen-, Cerithien-Kalk u.
s. w.) und man findet an einigen Orten in diesen Bildungen eine
sehr reiche I auna, wie z. B. bei Szobb (Honter-Comitat), Hi-
das (Toluaer C.), Nemesest, Kosztei und Ezeres (Krassoer C.)
Lapugy und Bujtur (Hunyader C. in Siebenbürgen).
Im Gebiete der tertiären Eruptivberge kommen unter den
der neogenen Bildungen auch mächtige T u f f 1 a g e r vor. Wenn in
solchen Gegenden auch ältere tertiäre Ablagerungen sich finden
so fehlen die Tuffe dort vollständig, was deutlich darauf hin weist,
dass die neueren Erruptiv-Gesteine Ungarns (Trachyt undBasalt)
ausschliesslich in der neogenen Zeitperiode sich erhoben.
Die neogenen Bildungen enthalten in Siebenbürgen in der
Marmarosch und im Saroscher Comitate unerschöpfliche Lager von
Steinsalz und in vielen Gegenden mehr oder weniger mäch
tige K o h 1 e n 1 a g e r, wie z. B. bei Salgö-Tarjän (im Neograder-
Comitat), Diosgyör (Borsoder Com.), Hidas (Baranyaer Comitat),
Brennberg (Oedenburger Comitat).
Die oligocenen Bildungen theilen sich in zwei Hauptgruppen;
WeliaueBtelluDgs-Calhalog. 9