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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Die Sarmatischen und Mittelmeer-Bildungen (Cerithien- und 
Leitha-Schichten) stehen mit einander an vielen Orten im engsten 
Zusammenhänge und scheinen daher eine Zusammengehörigkeit 
zu zeigen, demungeachtet ist nach dem Haupfcharacter ihrer 
Fauna ihre Unterscheidung gerechtfertigt. Wir finden nämlich 
in den Leithabildungen und denselben entsprechenden Schichten 
eine Fauna, deren Arten grösstentheils mit solchen des Mittelmee 
res und der tropischen Meere iibereinstimmen und es wurden 
daher diese Ablagerungen in einem solchen Meere gebildet, wel 
ches mit dem Mittelme.re, vielleicht auch mit dem rothen Meere, 
einst zusammenhing. ; 
Die Fauna der Cerithien-Schichten weist dagegen auf den 
Bestand eines solchen Meeres hin, das vom Mittelmeere getrennt 
in einem yerhältnissmässlg schmalen Streifen nach Osten über den 
Aralsee hinaus sich erstreckte und wahrscheinlich mit dem nord 
asiatischen Meere zusammenhing. 
TT Bildungen haben an vielen Orten aus organischen 
Leberresten mächtige Schichten gebildet, welche einen ausgezeich 
neten Bau- und Werkstein liefern (Steinbruch, Promontör, Söskut 
in der Nähe von Pest, der Margitaer Steinbruch bei Oedenburg 
u :. 8 , Au der Zusammensetzung dieser Schichten nehmen haupt 
sächlich Leberbleibsel von Conchylien, Bryozoen, Foraminiferen 
und Nulliporen-Theil (Nulliporen-, Spirulinen-, Cerithien-Kalk u. 
s. w.) und man findet an einigen Orten in diesen Bildungen eine 
sehr reiche I auna, wie z. B. bei Szobb (Honter-Comitat), Hi- 
das (Toluaer C.), Nemesest, Kosztei und Ezeres (Krassoer C.) 
Lapugy und Bujtur (Hunyader C. in Siebenbürgen). 
Im Gebiete der tertiären Eruptivberge kommen unter den 
der neogenen Bildungen auch mächtige T u f f 1 a g e r vor. Wenn in 
solchen Gegenden auch ältere tertiäre Ablagerungen sich finden 
so fehlen die Tuffe dort vollständig, was deutlich darauf hin weist, 
dass die neueren Erruptiv-Gesteine Ungarns (Trachyt undBasalt) 
ausschliesslich in der neogenen Zeitperiode sich erhoben. 
Die neogenen Bildungen enthalten in Siebenbürgen in der 
Marmarosch und im Saroscher Comitate unerschöpfliche Lager von 
Steinsalz und in vielen Gegenden mehr oder weniger mäch 
tige K o h 1 e n 1 a g e r, wie z. B. bei Salgö-Tarjän (im Neograder- 
Comitat), Diosgyör (Borsoder Com.), Hidas (Baranyaer Comitat), 
Brennberg (Oedenburger Comitat). 
Die oligocenen Bildungen theilen sich in zwei Hauptgruppen; 
WeliaueBtelluDgs-Calhalog. 9
	        
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